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In der türkischen SüperLig ist es noch spannend. Fenerbahce oder Trabszonspor, Bosporus oder Schwarzes Meer, beide punktgleich, nur knapp durch das Torverhältnis getrennt. Wollen Sie wissen, wem meine Sympathien gehören? Auch auf die Gefahr, mich jetzt unbeliebt zu machen, muss ich Position beziehen. Mein Herz gehört:…Nein, ich sag es Ihnen lieber nächste Woche und überlege mir, soweit man Empfindungen und Fanleidenschaften überhaupt begründen kann, warum mein türkischer Lieblingsverein nicht unter den beiden Meisterschaftsfavoriten ist.
Auch anderswo in Europa wird noch eifrig gekämpft. ManU liegt 6 Punkte vor Chelsea, Barcelona ebenfalls 6 vor Özils Real Madrid, der AC Mailand 6 Punkte vor Inter. Es gibt aber kaum ein Land, in dem es so spannend ist wie in der Türkei. Ein Türke jedenfalls ist schon Meister: Nuri Sahin bei Borussia Dortmund. Der jüngste türkische Nationalspieler aller Zeiten, in Lüdenscheid geboren, wechselt jetzt und kann nun bald seinen Traum leben, nicht als Balljunge wie früher, sondern als Spieler bei der Champions-League dabei zu sein, wenn auch nicht wie bei Dortmund als Meister, sondern nur als Vizemeister für Madrid.
Aber man kann auch nicht immer gewinnen: Nach dem Ausscheiden in der Vorrunde wird nun der European Song Contest ohne den Sieger 2003, die Türkei, stattfinden. Die Anrufer aus Deutschland mit türkischen Wurzeln, die oft in den letzten Jahren zu den „Turkey, 12 points“ beitrugen, müssen heute Abend anders abstimmen. Aber vielleicht stimmen ja die Türken in der Türkei wieder mit 10 Punkten für Lena. Ich bin heute Abend in Düsseldorf dabei und freue mich schon jetzt.
Was für ein Wochenende! Zum ersten Mal wählt eine deutsche Partei einen Vorsitzenden, der nicht in Deutschland geboren ist. Philipp Rösler, in Vietnam geboren und adoptiert, wird FDP-Chef. Jetzt werden Sie entgegnen, die Grünen hätten doch Cem Özdemir. Ja, mein Freund Cem, ist das Beispiel für die Aufstiegsgeschichte eines Gastarbeiterkindes, aber er ist in Deutschland geboren. Wie auch immer: Nicht die großen Volksparteien, sondern die kleineren zeigen, wie Aufstieg für Zuwanderer gelingen kann. Beide sind keine „Alibi-Migranten“, wie der „Tagesspiegel“ in Berlin in dieser Woche kritisch zu Zuwandern in Integrationsressorts anmerkte. Die Aufsteigerrepublik ist erst gelungen, wenn Männer und Frauen mit Zuwanderungsgeschichte nicht für Integration, sondern in „klassischen Ressorts“ wie Wirtschaft, Finanzen oder Innen Verantwortung übernehmen. Es gibt noch viel zu tun.