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Die meisten anderen greifen vorzugsweise zu hellen Brötchen, Croissants sowie Nuss-Nougat-Creme und ernähren sich damit unausgewogen, wie es in der Studie der Hochschule Fulda weiter heißt. Dafür haben Ernährungswissenschaftler mehr als 3300 Fragebögen an sechs Schulen im Vogelsbergkreis ausgewertet.
Bei einem Modellprojekt soll ein neues Konzept zur Schülerverpflegung entwickelt werden, das bundesweit Schule machen soll. An "Take54you" ("Nimm fünf für dich) arbeitet auch Fernsehkoch Johann Lafer mit. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesbildungsministerium begleitet, finanziell gefördert und endet Mitte 2011. Hinter "Take54you" verbirgt sich die Empfehlung, fünfmal am Tag Obst oder Gemüse zu essen.
Kein Frühstück ist bedenklich
Das Weglassen des Frühstücks sei bedenklich, beklagte Ernährungswissenschaftlerin Catherina Jansen von der Hochschule Fulda. Die erste Mahlzeit am Tag sei wichtig für die gesunde Entwicklung der Heranwachsenden und unterstütze ihr Lern- und Denkvermögen.
Die Ernährungswissenschaftler wollen mit dem Konzept, das derzeit entwickelt wird, auch die Handlungsfähigkeit der Schüler stärken. "Bezüglich der Ernährungskompetenz ist sehr auffällig, dass zwar einerseits eine große Mehrheit der Schüler die eigene Ernährung als wichtig oder sogar sehr wichtig ansieht, das Wissen um Ernährung hingegen sehr lückenhaft ist", betonte Jansen. Ernährungsbezogene Bildungsangebote müssten in die Schulen integriert werden - und zwar je nach Schulform unterschiedlich.
Salat, Gurke, Paprika und Tomate beliebt
Jansen sagte, dass zwischen den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und dem, was Schüler gern mögen, eine erhebliche Diskrepanz besteht. Auch darum werde nun an einem neuen Konzept gefeilt.
Für die Forscher überraschende Ergebnisse waren, dass die Hälfte der befragten Schüler gern Gemüse isst. Nur 17 Prozent mögen es gar nicht. Rohkost wie Salat, Gurken, Paprika und Tomaten werden deutlich bevorzugt. Die Hitliste der verschmähten Gemüsesorten hingegen führen Auberginen, Sellerie und Kohlgemüse an.
Das warme Mittagessen sei bei den Schülern nach wie vor gefragt. "Mutti ist die größte Konkurrenz für uns", sagte Jansen. Ein Problem sei, dass die Schulen nicht über eine Beteiligung am Mittagsangebot von 10 bis 15 Prozent hinauskämen.
Die Ernährungswissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass Eltern stärker in die Verpflegungsfrage eingebunden werden müssen. "Je höher das Interesse der Eltern am Angebot der Schule, desto eher greifen Schüler auf das Angebot zurück", sagte Jansen.
Die Fastfood-Klassiker sind der Studie zufolge bei den Schüler nach wie vor der Renner: Pizza (86%), Nudeln (78%) und Pommes (74%). Auch Salat komme gut und werde immerhin von 72 Prozent gern gegessen. Bei den Snacks bevorzugten sie Süßgebäck und Obst.