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Nach einer Erhebung des unabhängigen Analysehauses Morgen & Morgen gibt es bereits jetzt über 70 Unisex-Tarife. Ab dem 21. Dezember dürfen die Versicherer keine Tarife mehr anbieten, die beide Geschlechter ungleich behandeln. Denn das sei diskriminierend und daher mit der Grundrechte-Charta der Europäischen Union nicht vereinbar, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg im März 2011 (Rechtssache C-236/09). Verbraucher sollten die Entscheidung für eine Versicherung allerdings nicht von den neuen Tarifen abhängig machen.
Laut Morgen & Morgen gibt es Unisex-Angebote derzeit vor allem bei Rentenversicherungen. Aber auch bei Pflege- und Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es erste geschlechterneutrale Tarife. Laut der Erhebung können Verbraucher davon durchaus profitieren. Bei einem Rententarif für Frauen etwa kann die Ersparnis je nach Beitragshöhe bis zu 100 Euro im Jahr ausmachen. Männer hingegen können bei den Risikolebensversicherungen sparen. Sie zahlen bis zu 80 Euro weniger im Jahr.
Verbraucher sollten bei der Suche nach einer passenden Versicherung allerdings nicht nur auf die Beitragshöhe achten, empfiehlt Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. «Entscheidend ist, dass die Versicherung dem Bedarf entspricht und die Bedingungen passen.» Daher kämen Kunden nicht umhin, sich die Verträge genau anzuschauen und nach anderen Angeboten zu schauen. «Vergleichen muss man auch weiterhin.»