Seminar in Ratingen

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Seminar in Ratingen
Oluşturulma Tarihi: Ekim 06, 2007 15:14

Gewalt ist kein Zuwanderungsproblem

Haberin Devamı

HÜRRIYET UNTERSTÜTZT AKTIONSTAG "IHRE FREIHEIT - SEINE EHRE"

Im Rahmen der Kampagne "ihre Freiheit - seine Ehre" des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen haben sich Migrantenorganisationen am 31 Oktober 2007 bei einem Aktionstag in Ratingen getroffen.
Auch die Hürriyet nahm an dem Aktionstag teil und stellte seine in Europa seit 2 Jahren geführte Kampagne "Gegen häusliche Gewalt" vor.

Das Aktionsbündnis gegen Gewalt im Nahmen der Ehre ist vor gut einem Jahr vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration gemeinsam mit Migrantenselbstorganisationen ins Leben gerufen worden, um einen gesellschaftlichen Dialog über "Ehre" und "Freiheit" anzustossen. Mittlerweile engagieren sich landesweit rund 60 Migrantenselbstorganisationen, zahlreiche kommunale Gleichstellungsbeauftragte, Frauenhilfeeinrichtungen und Einzelpersonenen gegen Gewalt und Zwangsehen. Der Aktionstag "Mehr als die Ehre lieb'ich die Freiheit" bildet in diesem Jahr den Höhepunkt der Kampagne gegen Gewalt im Namen der Ehre.

Auf der Veranstaltung in Ratingen appellierte Minister Laschet an alle Migrantenorganisationen und Frauenhilfieinrichtungen in NRW, sich unter www.ehre.nrw.de an der Kampagne zu beteiligen, um so ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Zwangsheirat oder Gewalt im Namen der Ehre zu setzen - Mädchen und Frauen ebenso wie junge Männer.

HÜRRIYET KAMPAGNE IST EIN GUTES BEISPIEL

Minister Laschet würdigte in seiner Rede auch das Engagement der auflagenstärksten türkischen Zeitung Hürriyet zum Thema häusliche Gewalt und sagte wörtlich:
"Häusliche Gewalt kennt keine Grenzen. Dies ist nicht nur ein Problem der Zuwanderer, sondern ein gesamt gesellschaftliches Problem. Neben Migrantenorganisationen sind auch die Medien aufgefordert, ihren Beitrag zur Aufklärung zu leisten. Die türkische Tageszeitung Hürriyet geht mit ihrer Kampagne "Gegen häusliche Gewalt" mit einem guten Beispiel voran.
Da ich diese Kampagne sehr gut finde habe ich auch die Veranstaltung in Köln die Schirmherrschaft dieser Initiative übernommen."

KEINE PRIVATE ANGELEGENHEIT

Die Sprecherin des Aktionsbündnisses, Gülseren Çelebi von IFAK e.V., dem Bochumer Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe, Migrationsarbeit, sagte:
"Es kann und darf nicht sein, dass die Gewalt im Namen der Ehre zur privaten Angelegenheit der Familie erklärt wird. Viel zu lange wurde weggeschaut, geschwiegen, geduldet. Genau das wollen wir verändern." Çelebi betonte: "Wichtig ist, dass wir gemeinsam präventiv tätig werden. Hierzu aufgefordert sind vor allem die Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Schulen und Selbstorganisationen der Migratinnen und Migranten. Wir brauchen auch weiterhin das Netz von Hilfe- und Zufluchtsangeboten, die unter anderem vom Land und dem Kommunen unterstützt werden, ebenso wie die Fort- Weiterbildungsmassnahmen für pädagogische Fachkräfte und andere Multiplikatoren."

GLEICHE RECHTE FÜR ZUGEWANDERTE FRAUEN

Die Berliner Rechtsanwältin und renommierte Frauenrechtlerin Seyran Ateş befasst sich in ihrem Einführungsvortrag mit dem Thema "Islam und Frauenrechte". Sie berichtete aus ihrer anwaltlichen Praxis über die Situation muslimischer Frauen in Deutschland und betonte: "Integration wird nur dann gelingen, wenn die Probleme der zugewanderten Frauen so lange thematisiert werden, bis auch für sie Gleichberechtigung in dem Masse existiert, wie sie deutsche Frauen für sich erreicht haben. Weder dürfen muslimische Mädchen vom Sexualunterreicht in der Schule ausgeschlossen werden, noch sollten Zwangsehen möglich sein. Wir dürfen nicht schweigen, und vor allem dürfen wir Ungleichbehandlung nicht als kulturelle Eigenheit tolerieren."

ZWANGSEHE IST EINE SKLAVEREI

Prof. Dr. Heiner Bielefeldt vom Deutschen Institut für Menschenrechte betonte: "Die Zwangsehe ist eine Form der Sklaverei. Zu diesem Urteil sind die Vereinten Nationen bereits vor 50 Jahren gekommen. Wir sprechen hier und heute über schlimmste Menschenrechtsverletzungen, die nicht hinnehmbar sind und gegen die wir auch politisch vorgehen müssen."
In der anschliessenden Gesprächsrunde diskutierten Kadriye Aydın, Juristin und Vorstandsmitglied des Interkulturellen Rates Darmstadt, die Schauspielerin und Schriftstellerin Renan Demirkan und der Dortmunder Soziologe Prof. Dr. Ahmet Toprak gemeinsam mit Minister Armin Laschet über die Situation von Zuwanderinnen und Zuwanderern zwischen Grundgesetz und Tradition.

MARKT DER MÖGLICHKEITEN

Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten Migrantenselbstorganisationen und Frauenhilfeeinrichtungen auf einem Markt der Möglichkeiten ihre Aktionen und Projekte gegen Zwangsheirat und Gewalt im Namen der Ehre.
Die Hürriyet Zeitung, die die Kampagne und den Aktionstag durch Veröffentlichung von Postkarten-Motive der Kampagne "ihre Freiheit - seine Ehre" unterstützt, informierte an ihrem Stand über die die hauseigene Kampagne "Gegen häusliche Gewalt".

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