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Viele Schüler in Deutschland haben große Wissenslücken rund um Finanzen, Internet und Handy. Das ergab eine Forsa-Umfrage unter 500 Zehntklässlern im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums. Fast jeder Zehnte kann demnach mit dem Begriff Girokonto überhaupt nichts anzufangen oder glaubt, man brauche kein Girokonto. Knapp die Hälfte weiß nicht, dass ein Girokonto für alle üblichen Geldaus- und -eingänge gedacht ist. 19 Prozent meinen, ein Girokonto sei dazu da, leichter regelmäßige Beträge anzusparen.
Wenig Wissen über Datenschutz im Internet
Laut den am Montag veröffentlichten Umfrageergebnissen kennen zwei Drittel der befragten Schüler außerdem nicht die günstigste Taktung bei Handy-Verträgen. Defizite gibt es auch beim Datenschutz im Internet. Etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) meint, dass das Veröffentlichen von Downloads auf der eigenen Homepage erlaubt ist, auch wenn sie gekauft wurden. Nur die Hälfte der Schüler weiß zudem, dass bei einem Schaden an einem Auto oder bei einem Fahrradunfall die Haftpflichtversicherung aufkommt.
Verbraucherbildung an Schulen
Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) dringt auf mehr Verbraucherbildung an Schulen - allerdings will sie kein eigenes Schulfach einfordern. "In der Schule lernt man das kleine Einmaleins, aber das ABC des Verbraucherwissens ist genauso wichtig", sagte sie. "Medienkompetenz, Finanzwissen, gesunde Ernährung - in diesen Bereichen gibt es bei Kindern und Jugendlichen gravierende Wissenslücken."
Bildungsinitiative startet
Das Verbraucherministerium will dazu eine bundesweite Bildungsinitiative starten zur Verbraucherbildung an Schulen. Ein "Online-Kompass" im Internet soll Lehrern den Zugang zu praktischen Hilfen für den Unterricht erleichtern, vor allem beim Umgang mit Geld und Versicherungen sowie Internet und Medien. Aigner und der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, stellen die Initiative an diesem Dienstag in Berlin vor. Experten beraten auf einer Konferenz über Verbraucherbildung.