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49 Passagiere wurden unverletzt in Sicherheit gebracht. Anwohner sprachen von einem Blitzeinschlag am Gleisbett am Vorabend. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Feuerwehr und Bundespolizei waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Auch Rettungshubschrauber waren vor Ort. Am Ort herrschte großes Durcheinander.
Der Zug der Linie S 25 war gegen 11.45 Uhr stadtauswärts in Richtung Schulzendorf unterwegs, als er kurz nach dem S-Bahnhof Tegel aus den Schienen sprang, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Ursache für das Unglück war zunächst noch völlig unklar. «Wir haben noch keine Ahnung, was da passiert ist», sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Augenzeugen berichteten von einem Blitzeinschlag an der Bahntrasse am Vorabend. Wohl deshalb habe die Schranke des nahe gelegenen Bahnübergangs nicht mehr richtig funktioniert. Inzwischen wird aber vermutet, dass das Unglück durch eine defekte Weiche ausgelöst worden ist. Die Deutsche Bahn wollte dies entgegen ersten Berichten nicht bestätigen. Die Untersuchungen laufen, sagte ein Sprecher.
In den vergangenen Jahren gab es in der Hauptstadt mehrere schwere Bahnunfälle. Im November 2006 prallte eine S-Bahn im Bahnhof Südkreuz gegen einen Bauzug. 33 Menschen wurden verletzt. Ein besonders folgenschwerer Bahnunfall ereignete sich nach einem Radbruch in Kaulsdorf im Mai 2009. Das Unglück stürzte das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn in eine schwere Krise, weil schwerwiegende technische Probleme zutage kamen.
Feuerwehrsprecher Rolf Erbe zeigte sich erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert sei. Die Einsatzkräfte seien auf noch mehr Verletzte eingestellt gewesen. Feuerwehr und Bundespolizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Nach Angaben der Bahn waren bei der Weiche nahe dem S-Bahnhof Tegel zwei Wagen des Zuges auf das richtige Gleis geschoben worden, ein Teil landete auf einem Gleis für den Gütertransport, dazwischen hingen zwei weitere Wagen.
Von den sechs Waggons seien zwei Wagen fast vollständig zur Seite gekippt, hieß es. Am Gleisbett nahe der Gorkistraße entstand ein erheblicher Sachschaden. Die Feuerwehr rückte mit schwerem Gerät an. Nach dem Unglück wurde der Strom sofort abgeschaltet. Die Passagiere wurden über die gesperrten Gleise vom auf den Parkplatz eines nahe gelegenen Supermarktes gebracht.
Dort wurden sie von Einsatzkräften betreut. In den Geschäften in der Umgebung bekamen die Menschen nach ersten Berichten nicht viel von dem Bahnunglück mit. Ein lauter Knall sei nicht zu hören gewesen, sagte Veronika Bruselt vom Gardinengeschäft «Gardinen Tegel».
Sie habe erst durch Kunden von dem Unglück gehört. «Wegen der nicht funktionierenden Schranke dachten wir, eine Person sei über die Gleise gegangen und verunglückt.» Erst später hätten Kunden ihr erzählt, dass die S-Bahn rund 30 Meter hinter dem Bahnübergang entgleist sei.