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Der Bezirk avanciert mittlerweile zu einer Einkaufsmeile. Dabei heißt es, dass jede Stadt ihren Glanzpunkt in Geschichte pflegen sollte und dies mit Hilfe zahlreicher wissensbegierigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Museen sind bedeutsame Orte wo Sammlungen, Kunst und historische Werke aufbewahrt werden, ein großes Stück Kultur, wo hinter geschützten Glaswänden Bilder zum Leben erweckt werden.
Kunst ist Bildung
Während sich Montagabend langsam die Stadt Hamburg in den Schlaf verabschiedet und die Straßenlaternen leuchten, füllt sich das Altonaer Theater. „Die Würde der Museen ist unantastbar, die Vorfahren sind unantastbar“ beginnt Prof. Dr. Torkild Hinrichsen, Vorstand des Museums, sich den Zuhörern zu widmen. Die Zeilen bekunden in einfachen Worten - Kunst und Kultur stehen in Hamburg im Dienst der Bildung. Runde zwei zur Schließung des Deliktes „Das Altonaer Museum soll schließen“. Die Umstände der Schließung - fast wie ein Krimi, welche immer mehr Raum zu greifen scheinen. Doch die Bürger geben nicht nach, rund 500 Zuhörer applaudieren und geben hiermit den Startschuss für die Gründung der Volksinitiative „Altonaer Museum bleibt, als Teil der Vielfalt der Hamburgischen Museumslandschaft."
Unterstützung von Fatih Akin
„Altona war nie ein Stadtteil Hamburgs sondern Hamburgs ´schöne Schwester´, die als Stadt über viele Jahrhunderte in einem fruchtbaren Wettbewerb mit Hamburg stand“, erläuterte Rechtsanwalt Strate im Entwurf des Dritten Gesetzes zur Änderung des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes. Der Gesetzesentwurf zielt darauf ab, das Altonaer Museum - als gleichrangiges Bestandteil der anderen in der Stiftung historische Museen erwirkt wird. Hamburg glaubt an eine Umsetzung und ist sich den Gefahren einer Verlorenheit bewusst. Im ersten Takt werden 10.000 Unterschriften benötigt zum Erlass eines Dritten Gesetzen zur Änderung des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes und die Aktion soll noch in der Nacht beginnen. Altkanzler Helmut Schmidt und Regisseur Fatih Akin führen ebenfalls Regie und setzen sich für den Erhalt ein.
Rotstift zwingt zum Sparen
Eigentlich wären die Hamburger lieber Feiern gekommen, denn die Schließung des Altonaer Museums wurde vorerst zum Jahresende ausgesetzt, die Sparbeträge von den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen, Schauspielhaus und Altonaer Museum bzw. Stiftung Historische Museen Hamburg werden gesenkt oder auf die nächsten Jahre gestreckt. Die Stiftung Historische Museen Hamburg, zu der das Altonaer Museum gehört, muss in den kommenden Jahren bis 2013, bis zu 4,5 Millionen Euro und ab 2013 dauerhaft 3,5 Millionen einsparen; summiert fällt die Bilanz schlecht aus. Unter Minimalbetrieb konnten die Häuser aufrechterhalten werden, ehrenamtliche Mitarbeiter haben sich jahrelang engagiert und nun spielt der Hamburger Senat den Ball der Stiftung Historischer Museen Hamburg zu. Die Museumsleitung soll nun entscheiden, welches Haus geschlossen wird? Dabei heißt es doch bisher so schön: Hamburg, die Modelregierung für Kinder und Jugendliche.
Bürger setzen sich ein
Davon soll sich die Hansestadt künftig und vielleicht auch dauerhaft verabschieden? Gedanken und Ideen der Bürger sind gefragt, und den Versammelten rauchen schon die Köpfe. Postkarten an den ersten Bürgermeister der Freien Hansestadt haben folgenden Inhalt: „Erhalten Sie das Altonaer Museum. Sorgen Sie für eine solide Finanzierung von Kultur, ohne sie abzuschaffen! Wir wollen ein Gedächtnis dieser Stadt.“ Dem Abend gaben noch die Sambagruppe Banda Ashé mit ihren jungen Trommlern ihre wirkungsvolle Kraft.