Rolling Stones haben noch nicht genug

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Rolling Stones haben noch nicht genug
Oluşturulma Tarihi: Kasım 05, 2010 16:58

Wenn der Begriff lebende Legenden auf irgendwen passt, dann wohl auf die britische Band Rolling Stones. Und obwohl ihre Haut mittlerweile ledrig und die Herren Opas sind, planen sie eine neue Platte und Tour. Wie lange machen sie noch weiter?

Haberin Devamı

Irgendwie ist man sich nicht sicher, ob Keith Richards das als Drohung oder Versprechen meint: "Niemand verlässt diese Band in der Vertikalen." Das habe er den Jungs schon immer gepredigt, sagt der Gitarrist der wohl dienstältesten Rockband aller Zeiten, der Rolling Stones. Dann legt sich sein Gesicht in tausend kleine Falten und aus seinen schmalen Lippen quillt von ganz tief unten ein Lachen, als ob eine kleine Maschine in seiner Brust rattert.

Die Opas stecken immer noch voller Energie
Aus den Jungs, die seit 1962 zusammen Rock'n'Roll machen, sind schon lange Opas geworden. Jetzt wollen sie laut Richards eine neue Platte einspielen und auf Tour gehen, und zwar schon nächstes Jahr. Werden sie nie "too old to rock'n'roll" - zu alt zum Rocken - sein? Werden sie tatsächlich erst in der Horizontalen von der Bühne gehen?
"Ich frage mich auch: Wie lange kann das noch gehen? Wie lange können wir das noch machen?", sagt Richards. Aber er sehe das so: Man kann ja mal ausprobieren, wie lange es klappt. "Niemand hat es so lange gemacht wie wir. Niemand hat eine Rockband so weit kommen lassen, nicht mal annähernd." Die Beatles hätten schon nach 12 oder 13 Jahren aufgegeben. Aber in den "boys", seinen Bandkollegen Mick Jagger, Charlie Watts und Ronnie Wood, stecke immer noch Energie.

Inspiration für Generationen
"Mick hat ein paar frische Ideen, und ich auch", sagt Richards. Alle vier Stones sind mittlerweile jenseits der 60. Ihren Körpern haben sie einiges zugemutet - Drogen und Alkohol gehörten für sie lange zum Lebensstil, und das sieht man ihnen heute mehr als an.
Deshalb sollten sich lieber alle beeilen, ihre Ideen noch umzusetzen, meint Richards. Sein Lachen rattert wieder los, und der ganze Körper fängt an zu vibrieren. Schauspieler Johnny Depp hat sich Richards als Vorbild für seine Rolle des Seeräuberkapitäns in "Fluch der Karibik" genommen. Sieht man Richards live, muss man sagen: Depps Performance ist gelungen. Eigentlich ist Richards immer in Bewegung, der Körper schwankt hin und her, er fasst sich an den beigen Panamahut, er wackelt durch die Gegend.

Lächeln und nicht stressen lassen
Die Augen in seinem zerfurchten Gesicht aber sind hellwach, ab und zu zwinkert er seinen Gesprächspartnern zu. Ebenso charmant ignoriert er die Horde von PR-Leuten, die ihm sagt, er müsse jetzt zum nächsten Interview, um seine vor kurzem erschienene Biografie "Life" zu bewerben. Seelenruhig signiert er noch persönlich die Bücher von wartenden Journalisten, hat ein paar warme Worte für jeden parat, schüttelt Hände. Diesen Mann stresst offenbar nichts mehr. Lächeln, das macht er scheinbar ziemlich gerne.

"Man kann jung sein und trotzdem nicht frisch"
Vielleicht ist dieser Charme auch eines der Geheimnisse, warum es den Fans nie zu viel wird mit den gealterten "boys". Die letzte Stones-Tour, "A Bigger Bang", dauerte rund zwei Jahre und war mit fast 400 Millionen Euro Einnahmen die bislang erfolgreichste Tour der Welt. Insgesamt aber ist Richards froh, dass die Stones nichts mehr wirklich müssen. Junge Bands beneidet er nicht: "Heute sind die Dinge kontrollierter und manipulierter. Wir hatten da noch mehr Glück." Ist die Konkurrenz von diesen jungen Bands denn nicht mittlerweile zu hoch? Richards Gesicht wird wieder zum Lachfaltenmeer: "Man kann jung sein und trotzdem nicht frisch."

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