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Die spanischen Zeitungen vermeldeten eine Einigung zwischen Real Madrid und Özil am Montag bereits als perfekt, doch von Werder gab es keine "Wasserstandsmeldungen". Es kann aber ganz schnell gehen, denn Allofs erklärte: "Wir sind immer bereit, Tag und Nacht." Der Bremer Boss sagte allerdings auch: "Ich sehe die Wahrscheinlichkeit, dass es bis dahin eine Einigung gibt, als sehr gering an."
Wird es eine vorgetäuschte Verletzung geben?
Spielt Özil am Mittwoch gegen Sampdoria Genua in der Champions-League-Qualifikation, darf er in diesem Jahr nicht mehr für ein anderes Team in der Königsklasse spielen und verliert damit für einen Club wie Real Madrid an Wert. Ob es eine vorgetäuschte Verletzung oder Erkrankung geben könne, um keine Millionen zu verlieren? "Wir können viele Scherze machen, aber das ist beleidigend gegenüber dem Spieler und uns", sagte Allofs unmissverständlich.
Wenig schöne Vorbilder gäbe es: Khalid Boulahrouz täuschte im Sommer 2006 vor einem Qualifikationsspiel des Hamburger SV für die Champions League eine Verletzung vor und wechselte anschließend nach England zu Chelsea. Ein Jahr später meldete sich Boulahrouz' Landsmann Rafael van der Vaart vor einem UEFA-Cup-Qualifikationsspiel bei Honved Budapest mit Rückenbeschwerden ab. Sein gewünschter Wechsel vom HSV zum FC Valencia zerschlug sich jedoch. Das spanische Sportblatt "AS" behauptete bereits, dass Özil den Verein gebeten habe, dass er gegen Genua nicht spielen müsse. Doch dafür gab es von den Bremern keine Bestätigung. Özil selber hatte gesagt: "Ich habe noch einen Vertrag und den respektiere ich. Ich bin topfit und freue mich auch auf das Spiel." Das war jedoch am Samstag.
Werder könnte Özil in Topform gut gebrauchen. Schließlich geht es um rund 15 Millionen Euro, die der Sprung in die Gruppenphase des wichtigsten europäischen Clubwettbewerbs einbringen würde. Ein lustloser Özil wäre indes ein Risiko in diesem wichtigen Hinspiel.
Der Transfer von Özil soll Werder eine noch höhere Einnahme bescheren als die Qualifikation. Mindestens 18 Millionen sollen es sein, lauten die Spekulationen. Dass der Wechsel zu den "Königlichen" tatsächlich an ein paar Millionen Euro scheitert, ist schwer vorstellbar. Immerhin handelt es sich um jenen Verein, der mit 94 Millionen für Cristiano Ronaldo derzeit den Transfer-Rekord hält.
Vertragsgrundzüge stehen angeblich schon
Dass Özil wechseln will, ist klar. "Natürlich ist es ein Problem, wenn ein Spieler unbedingt weg will", sagte Allofs und verweist auf die Beispiele Miroslav Klose und Diego: "Diese Probleme sind bei uns in der Vergangenheit immer gelöst worden, meistens wurde das mit Geld geregelt." Die spanische Sportzeitung "Marca" berichtete, Madrid habe sich mit Özil-Berater Reza Fazeli bereits auf die Grundzüge eines Vertrags verständigt. Demnach soll Özil bei Real ein Jahresgehalt von etwa fünf Millionen Euro bekommen. Um Werder zu überzeugen, wolle Real seine Offerte um fünf auf 14 Millionen Euro erhöhen.