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Während das reichste Zehntel der Bevölkerung in den vergangenen Jahren seinen Anteil am Gesamtvermögen auf 61 Prozent steigern konnte, hätten die übrigen 90 Prozent Einbußen hinnehmen müssen, zitiert die 'Süddeutsche Zeitung' (Mittwoch) aus einem Papier von Grünen-Chef Cem Özdemir und dem Finanzexperten der Grünen-Fraktion, Gerhard Schick.
"Je stärker die Verteilung der Markteinkommen aus dem Lot geraten ist, desto intensiver muss die Verteilungskorrektur durch das Steuer-und Transfersystem sein", heißt es dort weiter. Für einen neuen sozialen Ausgleich müsse unter anderem der Spitzensteuersatz von derzeit 42 auf 45 Prozent steigen, auch für Kapitaleinkünfte, die derzeit pauschal mit 25 Prozent besteuert werden.
Fraktionschefin Renate Künast sagte angesichts des Grünen-Umfragehochs der 'Welt': "Wir wissen, dass wir dort, wo wir Verantwortung übernehmen, vor neuen Herausforderungen stehen und das komplette Programm durchdenken müssen." Künast fügte hinzu: "Wir leugnen das Problem der Mittelschichtbelastung überhaupt nicht." Für Berlin, wo Künast als Spitzenkandidatin antritt, kündigte sie an: "Wir werden jeden Euro dreimal umdrehen müssen und fragen, ob es einen guten Grund gibt, ihn auszugeben."