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Im Konflikt mit Südkorea hat Nordkorea seinen Ton wieder deutlich verschärft und erneut mit einem «heiligen Krieg» sowie dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Der Minister der Streitkräfte (Verteidigungsminister), Kim Yong Chun, unterstellte Südkorea am Donnerstag, während seiner jüngsten Schießübungen im Gelben Meer nordkoreanisches Gebiet beschossen zu haben. Der Süden wolle einen neuen Krieg beginnen, wurde Kim von den staatlichen Medien zitiert. Das kommunistische Regime in Pjöngjang hatte in diesem Jahr wiederholt mit dem Einsatz von Atomsprengköpfen gedroht. Südkorea ließ unterdessen erneut die Muskeln spielen. Drei Tage nach Militärübungen an der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer hielt das südkoreanische Militär auch ein großangelegtes Manöver unweit der Landgrenze zu Nordkorea ab. Die Übung der Boden- und Luftstreitkräfte - die größte derartige Übung in diesem Jahr - endete nach etwa zwei Stunden, teilte ein Armeesprecher mit.
Die Übung, an der auch Kampfjets und Panzer beteiligt waren, fand in Pochon statt, das nur 20 Kilometer südlich der Grenze liegt. Vor der Ostküste setzte Südkoreas Marine außerdem ein mehrtägiges Seemanöver fort. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak sagte beim Besuch eines grenznahen Militärstützpunktes, nur harte Gegenmaßnahmen gegen nordkoreanische Provokationen würden es Südkorea ermöglichen, den Frieden zu sichern. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wie auch die gegenseitigen Warnungen haben sich seit dem Beschuss einer zu Südkorea gehörenden Insel im Gelben Meer durch nordkoreanische Artillerie erheblich verschärft. Bei dem Angriff auf die grenznahe Insel Yonpyong vor einem Monat waren vier Südkoreaner ums Leben gekommen. Nordkoreas neue Warnung kam nach den drei Militärübungen, die Südkorea allein in dieser Woche abgehalten hat - darunter eine Schießübung auf Yonpyong am Montag. Nordkoreas Militär hatte jedoch nach tagelangen Drohungen zunächst zurückhaltend darauf reagiert.
«Die revolutionären Streitkräfte der Volksrepublik (Nordkorea) werden vollständig vorbereitet sein, nötigenfalls zu jeder Zeit einen heiligen Krieg der Gerechtigkeit im koreanischen Stil auf der Basis der atomaren Abschreckung zu starten», sagte Armeeminister Kim laut KCNA in einer Rede. Damit wolle man auf die Aktionen des Feindes reagieren, die absichtlich «die Lage an den Rand eines Krieges treiben». Die südkoreanischen Übungen zeigten, dass das «Szenario der Aggression, das auf den Start eines neuen Krieges gerichtet ist, die Phase seiner Verwirklichung erreicht hat». Nordkorea hatte zuletzt im Juli vor Beginn eines Seemanövers der US-Streitkräfte mit Südkorea mit einem «heiligen Krieg der Vergeltung» gedroht und gewarnt, den Süden mit Atomwaffen angreifen zu können.