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In dieser Zeit der Winterpause arbeiten jetzt die Spielerberater unter Hochdruck, weil noch wenige Tage Spielerwechsel möglich sind. Am Rande der Trainingslager geht es zu wie auf dem Basar, während die Spieler in der Sonne schwitzen. Und raten Sie einmal, wer der Top-Vorbereitungsort der Bundesligateams ist: Belek in der Türkei. Gleich fünf Teams sind zum Teil zeitgleich in der türkischen Sonne - Hertha BSC Berlin und Werder Bremen ebenso wie die Kicker aus Mönchengladbach, Nürnberg und Stuttgart.
Einen besonderen Aussetzer hatte zum Jahreswechsel der Trainer der englischen Nationalmannschaft. Er warf der deutschen Nationalmannschaft vor, mit viel Geld Spieler aus "ärmeren Ländern" abzuwerben. Als Beispiel nannte er Lukas Podolski, Miroslav Klose und Mesut Özil. Die ersten beiden sind in Polen geboren und leben seit ihrer Kindheit in Deutschland. Mesut Özils Eltern sind einmal aus der Türkei eingewandert, aber er selbst wurde in Gelsenkirchen geboren. Weder die Türkei noch Polen sind arme Länder. Anstatt sich darüber zu freuen, dass sich die multikulturelle Einwanderungsgesellschaft endlich auch in der Nationalelf widerspiegeln, beschimpft der Trainer der englischen Mannschaft den deutschen Fußball. Ist dass die Angst, dass Özil und Kollegen im Frühjahr Europameister werden? Und wie Ur-britisch klingt eigentlich der Name des in San Canzian d'Isonzo geborenen Trainers Fabio Castello...Aber dafür war der Italiener in Diensten des englischen Fußballs bei der WM der höchstbezahlteste Trainer mit 8,8 Millionen € Jahresgehalt.
In Nordrhein-Westfalen will der Wirtschaftsminister Mut zur Selbstständigkeit und zur Unternehmensgründung machen. Besonders erfolgreiche Gründer werden zu "Gründungsbotschaftern" ernannt. Die türkeistämmige Zeynep Babadagi-Hardts ist jetzt Gründungsbotschafterin für den Niederrhein. Die 37jährige machte sich 2005 mit drei Mitarbeiterinnen selbstständig und gründete eine private Plegezentrale für Kranken- und Altenpflege. Heute hat sie fast 30 Mitarbeiter in Duisburg, Oberhausen und Mülheim, die 180 Patienten betreuen. 30 Patienten kommen aus Türkei, haben hier hart gearbeitet, und sind jetzt im Alter froh, wenn Zeynep kommt, ihre Schuhe auszieht, den Handrücken der Älteren küsst und sie gemäß ihrer Kultur pflegt. Zeynep Babadagi-Hardt ist ein Doppelvorbild. Sie macht Mut zur Unternehmensgründung und hilft Menschen in Respekt vor ihrer Kultur alt zu werden.
Die türkische Unternehmerin will weiter expandieren, kann aber keine neuen Patienten aufnehmen, weil ihre Pflegefachkräfte fehlen. Zeynep Babadagi-Hardt sagte in der " Welt am Sonntag", dass sie bei jedem Patienten denkt:" Danke Gott, dass ich nicht in diesem Bett liege, sondern hier stehe und helfen darf." Überlegen Sie doch einmal am Wochenende in Ihrer Familie, ob sie niemand kennen, der über eine Berufswahl nachdenkt. Pflegeberufe haben Zukunft und werden zunehmend besser bezahlt werden.