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Bei jeder leichten Steigung standen die Autos, die nur mit Winterreifen fuhren, quer. Mit mir ihm Taxi war Halit Celikbudak und so sind wir denn beide ausgestiegen und habe das Taxi geschoben. Fitnesstraining am Abend und zugleich ein schönes Fotomotiv: ich kannte bisher den Aachener Dom oder die berühmte Wieskirch bei Steingaden in Bayern im Schnee, aber wunderschöne, alte, osmanische Moscheen haben im Schnee auch eine eigene Atmosphäre.
Im Flugzeug traf ich auch Hasan Tekin, den Bundesvorsitzenden von Hür Türk, dem Freiheitlich Türkisch-Deutschen Freundschaftsverein. Der Verein hat in Deutschland 55 und in der Türkei 7 Ortsverbände. Hasan Tekin habe ich als junger Student vor 30 Jahren in Bonn erlebt. Damals war ich studentischer Mitarbeit von Hans Stercken, dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages. Er war ein großer Freund der Türkei. Zusammen mit dem damaligen türkischen Ministerpräsidenten Süleyman Demirel gründete er Hür Türk und schon damals half Hasan Tekin mit. Hans Stercken, an den sich viele Türken erinnern, war Bundesvorsitzender und starb 1999 viel zu früh. In Aachen ist ein Platz nach ihm benannt. Und Hasan Tekin verwaltet heute als Bundesvorsitzender sein Vermächtnis der Freundschaft. So klein ist die Welt.
Kaum jemand weiß, dass die Istanbul-Universität eine der zehn ältesten Hochschulen in Europa ist. Gegründet 1453 reiht sie sich ein in die alten Traditionsuniversitäten Prag, Bologna, Paris und Heidelberg. Heute studieren dort 60.000 Studenten mitten im Herzen der Altstadt. Der Rektor der Universität Prof. Dr. Yunus Söylet ist ein Mediziner. Er spricht fließend deutsch. Einige Zeit hat er in Köln an der Kinderklinik als Arzt gearbeitet und sitzt heute in einem historischen, wunderschönen Büro, das einst der Mittelpunkt des Generalstabs der Osmanischen Armee war. Heute ist es ein Zentrum des Geistes. Und auch der Dekan der juristischen Fakultät, Prof. Dr. Adem Sözüer, ist ein großer Freund Deutschlands und spricht fließend deutsch. Mit ihm habe ich über neue europäische Kooperationsprojekte nachgedacht.
Eines meiner größten Problemfächer in der Schule war Mathematik. Obwohl mein Vater selbst Mathematiklehrer war und er sich redlich mühte, mir den Satz des Pythagoras oder die binomischen Formeln zu erklären, war dies wenig erfolgreich. Auf der großen Bildungsmesse didacta in Hannover war ich am letzten Mittwoch mit Cem Özdemir auf einer Diskussion zur Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Im Anschluss luden uns der Projektmanager Nihat Dağ vom Pangea Mathematik-Wettbewerb und der Wettbewerbsleiter Uğur Ünal an ihren Stand ein und zeigten uns ihre Mathe-Quizz-Fragen zum Grübeln und Knobeln. Der große Mathematik-Wettbewerb endet in einem bundesweiten Finale, das an eine Quizz-Show erinnert. Ebru-TV unterstützt das Ganze. Kindern wird so Spaß an Mathematik vermittelt. So etwas hätte ich früher gebraucht.