Mit Hut und Lederhose

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Mit Hut und Lederhose
Oluşturulma Tarihi: Ocak 28, 2012 00:00

Heute Abend erhält der Schauspieler Ottfried Fischer den "Orden Wider den Tierischen Ernst" in Aachen. Er reiht sich ein in eine bunte Mischung aus Preisträgern wie Guido Westerwelle, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis und Johannes Rau.

Haberin Devamı

Ich erinnere mich gerne an das Jahr 2005. Damals bin ich noch als Europaabgeordneter mit meinem Kollegen Cem Özdemir aufgetreten bei dieser Karnevalssitzung, die auch in der ARD übertragen wird. Wir hatten die Rollen getauscht. Millionen Fernsehzuschauer sahen mich als Türke und Cem als Deutschen mit Hut und Lederhose. Die Zuschauer wählten uns in die Spitzengruppe der besten Nummern. Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, dass ich wenig später Deutschlands erster Integrationsminister wurde. Die Bilder von unserem Auftritt wurden dann natürlich oft gedruckt.

Ein spannendes Gerücht: die Türkei wird als heißer Kandidat für die Europameisterschaft 2020 gehandelt. Noch nie war das Land Gastgeber für einen solchen Wettbewerb. Bei der Gastfreundschaft und den begeisterten Fußballfans drücke ich der Türkei alle Daumen, dass es diesmal klappt. Ich freue mich schon jetzt, live in der Türkei bei der EM dabei zu sein. Und manche träumen auch von der Olympiade 2020. Ein Megasportjahr am Bosporus. Deutschland drückt die Daumen. Aber erst einmal kommt in diesem Jahr die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Und die Deutschen hoffen auf die Unterstützung der Türken in Europa für Özil und seine Kollegen.

Diese Woche habe ich zum ersten Mal den Film „Almanya“ auf DVD gesehen. Er lief schon vor einiger Zeit im Kino. Der Film nach einem Drehbuch von Nesrin und Yasemin Samdereli beruht auf einer Familiengeschichte der Filmemacherinnen. Berührend und höchst amüsant erlebt man eine große kultur- und generationenübergreifende Geschichte zwischen Orient und Okzident. Dieser Film lohnt, auch auf DVD. Eine wunderbare Einwanderungsgeschichte von Türken in Deutschland.

„Wo fließt der Rhein in den Bosporus? Bei uns.“, so wirbt die Kölner Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen in einer Anzeige, in der sie die Türkei als „Zukunftsmacht“ mit der „am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft Europas“ lobt. Interessant, wie auch renommierte und erfahrene große Anwaltskanzleien die Türkei als „Drehscheibe zwischen Europa und dem Mittleren Osten, Zentralasien und der Arabischen Halbinsel“ beschreiben. Gut wäre es, wenn die ganze Gesellschaft den Blick stärker auf die moderne Türkei als auf alte Klischees richten würde.

Nächste Woche ist wieder Integrationsgipfel. Schön, dass diese Runde bei der Bundeskanzlerin inzwischen zur Routine geworden ist. Sprechen wird dort auch der Geschäftsführer der Mercator-Stiftung, Bernhard Lorentz. Er hat mir erzählt, dass er nach dem Gipfel nach Istanbul fliegt, um das neue Istanbul Policy Center mit der Sabanci-Universität zu eröffnen. Eine wichtige neue Initiative, die die deutsch-türkischen Beziehungen vertiefen wird.

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