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"Ich freue mich wahnsinnig. Ich bin stolz und glücklich, dass ich der Fußball-Weltmeisterschaft ein Gesicht geben darf", sagte die 17-Jährige lächelnd, als ihr zu den Klängen der argentinischen Nationalhymne im Europa-Park in Rust die Siegeskrone aufgesetzt wurde. Jennifers Mutter ist Deutsche. Ihr Vater war vor mehr als 30 Jahren aus Argentinien als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Jennifer fühlt sich heute ein wenig hin- und hergerissen zwischen den beiden Ländern: "Das ist immer schwer für mich, weil mein Herz gleichermaßen für Deutschland wie für Argentinien schlägt. Aber bei dieser WM unterstütze ich Argentinien", sagte sie. Und außer ihrem Titel gibt es dafür noch einen Grund: "Argentinien hat im weltweiten Vergleich die hübschesten Spieler", findet die 17-Jährige. Auf dem Laufsteg machte Scherman eine gute Figur, schob ihre Konkurrentinnen souverän ins Abseits, konterte geschickt auf Fragen. Bei der Wahl ging es allein ums Erscheinungsbild. Fußballerisches Wissen oder Länderkenntnisse waren nicht gefragt. Offizielle Aufgaben bei der Weltmeisterschaft in Südafrika hat die "Miss WM" nicht. Sie wird während der WM aber als Werbebotschafterin auftreten. Für ihren Sieg erhielt sie 5000 Euro und eine Urlaubsreise nach Ägypten. Jedes WM-Teilnehmerland war bei dem Schönheitswettbewerb in Deutschlands größtem Freizeitpark durch eine Kandidatin vertreten. Die 32 Frauen im Alter von 17 bis 36 Jahren präsentierten sich zunächst im Trikot der Fußball-Nationalmannschaft ihres Landes, später dann im Abendkleid sowie in Freizeit- und Badebekleidung. "Diese junge Frau hat mich sofort überzeugt. Sie gibt der WM mit ihrem wunderbaren Aussehen und ihrer mitreißenden Ausstrahlung den würdigen Rahmen", sagte der frühere FIFA-Schiedsrichter Walter Eschweiler. Der 74 Jahre alte Rheinländer saß in der Jury, unter anderem neben Ex-Nationalspieler Pierre Littbarski, Spielergattin Claudia Effenberg und Fernsehmoderator Pierre Geisensetter ("Leute heute"). Für die Teilnahme an der Misswahl hatten sich im Vorfeld mehr als 1000 junge Frauen aus der ganzen Welt beworben. Zweitplatzierte wurde die in Hamburg lebende Katerina Giannoglou (28), die für Griechenland ins Rennen ging. Dritte wurde die Niederländerin Avalon-Chanel Weijzig (20). Die Vertreterin Deutschlands, die 21 Jahre alte Physiotherapeutin Jessica Carolin Adamiec aus Worms (Rheinland-Pfalz), kam zwar ins Finale, schaffte jedoch nicht den Sprung aufs Siegerpodest. Als "Miss WM 2010" will sich Scherman nun alle WM-Spiele anschauen. In zwei Jahren macht sie in Münster Abitur, danach will sie ein Jahr in Argentinien leben. Zukünftig würde sie gerne als Model arbeiten. Mitte Februar war Scherman bereits bei der Wahl zur "Miss Germany" angetreten, hatte damals jedoch nur einen der hinteren Plätze belegt.