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Gnadenlos ausgepfiffen von den türkischen Fans bei jenem EM-Qualifikationsspiel in Berlin; dennoch trug Özil ein Tor zum 3:0-Sieg des deutschen Teams bei. Sein Jubel fiel aus "Respekt vor der Heimat meiner Vorfahren" leise aus.
Leise gehört zum Charakter des 1988 in Gelsenkirchen geborenen Profis, für den 2010 ein ganz spezielles Jahr wurde. In Südafrika stieg er mit dem Team von Bundestrainer Joachim Löw zur Überraschung des Championats und zum WM-Dritten auf. Persönlich kletterte er auf der Karriereleiter bis zur Sprosse "Superstar" - jetzt kickt der schüchtern wirkende Junge aus dem "Pott" für den europäischen Superclub Real Madrid. Wenn Mesut zwischen Kapstadt und Johannesburg zu einem seiner Sololäufe ansetzte, jubelten zu Hause die schwarz-rot-goldenen Fans vor den TV-Geräten oder Leinwänden. Sogar die türkischen Fußballanhänger waren da stolz auf ihren Mesut. Nach der erhitzten Spätsommer-Debatte um die polarisierenden Äußerungen des Thilo Sarrazin zum Thema Integration erfreut sich Deutschland noch besonders an Özil und seiner Nationalmannschaft als Symbol für ein "einig Fußball-Land". Özil ist längst die Symbolfigur einer geglückten Einbürgerungsstrategie - nicht erst seit dem auch politisch heiß diskutierten Foto mit der Kanzlerin.