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Die Figur des Emin Pascha könnte einem Karl-May-Roman entsprungen sein: Als Eduard Schnitzer im schlesischen Oppeln geboren, verdingt er sich nach nicht beendetem Medizinstudium zunächst als Arzt im Osmanischen Reich. Später geht er nach Afrika, wo ihn der britische Gouverneur von Äquatoria, Charles Gordon, zum Sanitätsoffizier der Provinz und schließlich zu seinem Nachfolger macht. Patricia Clough schildert das abenteuerliche Leben des in Vergessenheit geratenen Emin Pascha auf die ihr eigene fesselnde Weise und weitet sie zu einem europäischen Kolonialabenteuer aus: Die Mahdis rebellieren im Sudan, Gordon wird ermordet, die Provinz Äquatoria von der Außenwelt abgeschnitten. Die europäische Öffentlichkeit sorgt sich um Emin und schickt zwei Rettungsexpeditionen los - die neben den Wohl Emins noch weitere Interessen verfolgen: die Inbesitznahme der südlich von Äquatoria gelegenen Region, in der wenigen Jahre zuvor die Nilquelle entdeckt wurde. Eindringlich beschwört Patricia Clough die Atmosphäre der kolonialen Ära herauf - die Sehnsüchte und Ängste, die man in Europa mit dem schwarzen Kontinent verband, und die Widrigkeiten, denen die westlichen Forscher und Kolonialisten in den Tiefen Afrikas ausgesetzt waren - und eröffnet dem Leser so einen neuen Zugang zur Deutschen Kolonialgeschichte.
Emin Pascha, Herr von Äquatoria
Verlag: DVA - Sachbuch
ISBN: 978-3-421-04376-4
€ 22,99