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Der 29-jährige Autor Wolfram Lotz erhält im Kleistjahr 2011 den mit 7500 Euro dotierten Kleist- Förderpreis für junge Dramatiker. Die Auszeichnung bekommt er für sein Stück «Der große Marsch», das das Saarländische Staatstheater Saarbrücken inszeniert und am 20. Mai während der Ruhrfestspiele Recklinghausen uraufführt, teilte die Messe und Veranstaltungs GmbH Frankfurt (Oder) am Montag mit. Im Herbst wird die Inszenierung zu den Kleist-Festtagen in der Geburtsstadt des Dichters Heinrich von Kleist («Der zerbrochen Krug») gezeigt. Der gebürtige Hamburger Lotz lebt in Leipzig und ist der 16. Preisträger. Die Stadt Frankfurt (Oder) vergibt den Preis in Zusammenarbeit mit den Ruhrfestspielen, der Dramaturgischen Gesellschaft und der Messe und Veranstaltung GmbH. Die Jury habe sich für das Stück entschieden, da es auf besonders kluge und analytische Weise die Befreiung aus festgefahrenen Denkmodellen und Strukturen zeige, hieß es in einer Mitteilung. Es mischten sich illustre Gäste und brisante Themen in einer bissig-bunten Abrechnung mit dem deutschen Gegenwartstheater.
Für den Preis waren 169 Stücke eingegangen, mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr. Vor dem Hintergrund dieser Konkurrenz sagte der Vorsitzende der Dramaturgischen Gesellschaft, der Heidelberger Intendant Peter Spuhler: «Lotz ist ohne Vergleich.» Beim Lesen des Stückes habe er viel gelacht und sich gefreut über Humor, Ironie und Intelligenz des Stückes. Das Stück sei eine große Anforderung für das Theater. «Es wird spannend sein, wie das gelöst wird.» Lotz, der am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert, verfasste unter anderem Drehbücher, Essays, Erzählungen und Gedichte. Am 24. Februar wird sein Stück «Einige Nachrichten an das All» am Deutschen Nationaltheater Weimar uraufgeführt. Er wisse, dass es ein gewisses Risiko gebe, ein Stück von ihm zu inszenieren, sagte Lotz in der Oderstadt. «Das Theater muss sich etwas einfallen lassen.»