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Jugendforum-Teilnehmer David Grünewald aus Fulda gibt ein Beispiel dazu: "Wenn wir gentechnisch verändertes Saatgut zulassen, müssen wir auch sicher sein, dass es in der Zukunft keine negativen Folgen hat für unsere Kinder und deren Kinder. Nur weil wir denken, dass es heute gut ist, muss es nicht langfristig so sein." Der 19-Jährige Abiturient sitzt in der Gruppe "Bildung" und erarbeitet mit anderen Jugendlichen aus Hessen neue Ideen, wie man Bildung für alle optimieren kann.
Aus Ideen werden Projekte
Die entwickelten Ideen geraten keinesfalls in Vergessenheit. "Ideen, die gut sind werden in Projekte umgewandelt", sagt Yvette Richter vom Organisations-Team der IFOK-GmbH. So seien aus dem ersten Jugendforum 2008 Projekte wie "Hessen meets Vietnam - Vietnam meets Hessen" oder "100 Schulen für den Klimaschutz" entstanden.
Mehr Mitsprachrecht erwünscht
Die Teilnehmer sind sich einig, es ist gut über all diese Themen zu sprechen und der Tenor in den Arbeitsgruppen: Vieles entscheiden Menschen, die nicht betroffen sind oder keine Ahnung haben - besonders in der Politik. Es wird schnell klar: Die Jugendlichen würden gerne mitreden und ihre Ideen einbringen, um ein nachhaltiges Leben zu gestalten.
Auch Bildungs-Workshop-Leiter Dr. Jürgen Wüst vom Staatsinstitut für Frühpädagogik bestätigt, dass die Jugendlichen engagiert sind: "Wenn die Jugendlichen mehr Mitspracherecht hätten, würden sie sich auch mehr engagieren."
Integration wird thematisiert
Auch das Thema Migration und Integration ist ein Bestandteil des Workshops "Bildung". Die Arbeitsgruppe stellt fest: "Wir wollen keine Parallelgesellschaften, denn so werden Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen." Dass gute Kenntnisse der deutschen Sprache Voraussetzung sind, betonen sie zwar, aber sie verlangen, dass es eine bessere Durchmischung in den Schulen gibt. "Ausländerquote der Schule entspricht der Ausländerquote der Umgebung" ist ihr Fazit. Man müsse den Kindern und Jugendlichen helfen auch mal aus ihrem Umfeld herauszukommen, um mehr Kontakt mit Deutschen zu haben, fordern sie. "Aber dafür ist der Wille der Politik und Mut nötig. Wir brauchen keine Sarrazins, die schwadronieren und diskriminieren", sagt David Grünewald, der die Ergebnisse seiner Arbeitsgruppe vorträgt. Gleichzeitig bedauert er, dass zu wenige Ausländer am Jugendforum teilnehmen.
Umweltschutz nachhaltig gestalten
Das Thema Umweltschutz wird in einem anderen Workshop erarbeitet. Zunächst erklären Workshop-Leiter, welche Auswirkungen unsere Lebensweise auf die Umwelt hat und welche Unterschiede es zwischen den Ländern gibt.
Eine andere Gruppe macht sich kreativ auf den Weg: Wie kann man das Thema Nachhaltigkeit auf Werbeflächen interessant gestalten und an die Bevölkerung bringen? Denn das Thema ist für sie, ihre Kinder und deren Kinder wichtig.
Die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich würdigte das Engagement der Jugendlichen: "Mit kreativen Ideen beweisen Jugendliche, dass Nachhaltigkeit aus Spaß machen kann. Ein nachhaltiges Hessen ist nur möglich, wenn sich jeder in seinem Alltag dafür einsetzt."
Was ist das Jugendforum genau?
Das Jugendforum ist ein Einzelbeitrag im Rahmen der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Es ist Teil der Jugendinitiative der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen, die zum Ziel hat, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen einzubinden, um das Leben in Hessen heute und in der Zukunft ökologisch verträglicher, sozial gerechter und wirtschaftlich leistungsfähiger zu gestalten. Die Fraport AG unterstütz die Nachhaltigkeitsstrategie und war Mitveranstalter des Jugendforums 2010. Das Jugendforum ist nach den Jugendkongressen für Nachhaltigkeit in den Jahren 2008 und 2009 bereits die dritte Veranstaltung im Bereich der Jugendarbeit. Weitere Infos gibt es unter www.hessen-nachhaltig.de