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Hetger, wies daraufhin, dass die auflagenstärkste türkische Tageszeitung Hürriyet die Kampagne unterstützt. "Deshalb begrüße ich es sehr, dass auch die Hürriyet dieses Problem aufgreift. Als auflagenstarke Zeitung ist sie nah dran an den türkischen Migrantinnen und Migranten und kann so effektiv über Gewalt und ihre Folgen sowie über mögliche Hilfseinrichtungen informieren", so Hetger.
Hürriyet: Im Mai 2007 ist die Kampagne "Hand in Hand - Gegen Gewalt! Für die Zukunft unserer Kinder" gestartet. Mit ihr wirbt die Polizei für eine gewaltfreie Erziehung. Sie wird dabei von der Doğan Media Gruppe, türkischen Organisationen, Unternehmen und Prominenten unterstützt. Welche Erfahrungen haben Sie mit der Kampagne bislang gemacht?
Hetger: Unsere Kampagne ist auf große Zustimmung gestoßen. Das ist ein wichtiger Erfolg für uns. Denn wer Gewalt in der Gesellschaft effektiv bekämpfen will, muss in der Keimzelle der Gesellschaft, in der Familie, ansetzen. Deshalb ist die Polizei vor Ort oft vernetzt vorgegangen und hat neben Moschee- und Kulturvereinen auch Kommunen und Elterninitiativen miteinbezogen. Die Kampagne hat Impulse für Veranstaltungsreihen gegeben, die das Motto der Kampagne "Hand in Hand â�� Gegen Gewalt!" aufgreifen. Bei einer dieser Veranstaltungen wurden die Fernsehspots mit Nazan Eckes, Nuri Sahin und Vural Öger gezeigt, was spontanen Beifall ausgelöst hat. Solche Reaktionen bei den Migranten freuen uns sehr. Sie zeigen, wir habend den richtigen Ton getroffen. Das Faltblatt "Å�idetten Kurtulma Yolları", das auch die Hürriyet mit einer ihrer Ausgaben verteilt hat, ist auf große Resonanz gestoßen. Wir haben über 285.000 Faltblätter produziert und werden im kommenden Jahr eine neue Auflage drucken müssen. Insgesamt ist es uns gelungen, eine noch offene Flanke in der Präventionsarbeit der Polizei zu schließen.
Hürriyet: Wie haben die türkei-stämmigen Migranten auf die Kampagne reagiert?
Hetger: Mit den prominenten Gesichtern, die unser Anliegen in die Öffentlichkeit tragen, setzen wir auf positive Beispiele. Nazan Eckes, Nuri Sahin und Vural Öger verkörpern mit dem, was sie erreicht haben, den Erfolg einer gewaltfreien Erziehung. Wir kommen also nicht mit dem "erhobenen Zeigefinger", wir belehren nicht. Vielmehr haben wir uns kompetente Partner wie die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB), die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) und die Türkisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer (TD-IHK) an die Seite geholt und damit die Kampagne in der türkischstämmigen Bevölkerung verankert. Diese Mixtur ist es, die bei den türkischen Migranten ankommt und die uns eine Vielzahl positiver Reaktionen beschert hat.
Hürriyet: Die Hürriyet hat eine Kampagne gegen häusliche Gewalt initiiert. Was halten Sie von unserer Kampagne?
Hetger: Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern eine ernste Herausforderung für Polizei, Justiz, Verwaltung und vor allem die Gesellschaft. Es handelt sich dabei um Körperverletzung und damit um eine Straftat, die für die Opfer mit großem Leid und mit gravierenden Folgen verbunden ist. Dagegen muss von allen Seiten und mit aller Konsequenz vorgegangen werden. Es gilt, den Gewaltkreislauf zu durchbrechen. Denn häufig werden auch Kinder zu Opfern und deshalb Jahre später selbst zu Tätern. Deshalb begrüße ich es sehr, dass auch die Hürriyet dieses Problem aufgreift. Als auflagenstarke Zeitung ist sie nah dran an den türkischen Migrantinnen und Migranten und kann so effektiv über Gewalt und ihre Folgen sowie über mögliche Hilfseinrichtungen informieren.
Hürriyet: Die Hürriyet und Euro D unterstützen Ihre Kampagne "Hand in Hand â�� Gegen Gewalt!". Wie wichtig ist diese Kooperation für Ihren Erfolg?
Hetger: Prävention funktioniert nur, wenn der Zugang zur Zielgruppe gelingt. Unsere Botschaft ist, dass eine gewaltfreie Erziehung die zentrale Voraussetzung für eine gelungene Integration und eine erfolgreiche Biografie jedes Einzelnen ist. Um sie zu transportieren, brauchen wir die richtigen Kanäle. Die Dogan Media Group ist deshalb ein ebenso wichtiger wie starker Partner für uns. Allein über die Hürriyet konnten wir rund 87.000 Faltblätter an die Migranten verteilen. Hier werden kontinuierlich die Anzeigen geschaltet, die die Kampagne im Bewusstsein halten, während Euro D unsere Fernsehspots zur besten Sendezeit ausstrahlt. Damit ist der Grundstein für eine anhaltende öffentliche Aufmerksamkeit gelegt.
Hürriyet: Wie geht es im kommenden Jahr mit Ihrer Kampagne gegen Gewalt weiter?
Hetger: Wir wollen den Erfolg der Kampagne weiter ausbauen. Mit neuen Fernsehspots werden wir für "frischen Wind" sorgen. Und natürlich geht auch die Umsetzung der Kampagne auf Landes-, Regional- und Lokalebene weiter. Schließlich soll die Kampagne kein Strohfeuer sein, sondern dauerhaft wirken. Die Polizei geht auf Migranten zu, sie bindet sie in die Kommunale Kriminalprävention ein. Lassen Sie mich als ein Beispiel auf eine Veranstaltungsreihe der Kampagne "Hand in Hand â�� Gegen Gewalt! Für die Zukunft unserer Kinder" hinweisen, die von der Polizei im baden-württembergischen Reutlingen organisiert wurde. Dort gibt es bis Ende Februar 2008 über 20 Vorträge rund um die Themen Erziehung und Gewaltprävention.
Das alles zeigt: Wir wollen mit unseren Partnern einen Beitrag gegen Gewalt und für eine bessere Integration der türkischen Migrantinnen und Migranten