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Der Riesenfrau ging es seit Jahren schon gesundheitlich schlecht. Ein Tumor an der Hirnanhangdrüse hatte das krankhafte Wachstum ausgelöst. Mit 15 Jahren war Yao Defen bereits über zwei Meter groß. Sie lernte Basketballspielen. Als sie dabei einmal ohnmächtig wurde, stellte der Arzt bei der Untersuchung den Hirntumor fest, der eine Überproduktion von Wachstumshormonen auslöste.
Die bäuerliche Familie war sehr arm. Um Geld zu verdienen, wurde Yao Defen im Zirkus zur Schau gestellt. Der Vater starb früh. Nach mehreren Operationen - die letzte 2006 in Shanghai - ging es Yao Defen zunächst längere Zeit recht gut. «Sie konnte gehen, solange sie einen Stock hatte. Sie konnte Kleider waschen und zu Hause kochen», berichtete ihre Mutter Wei Xianying der «Xin'an Wanbao».
Doch stürzte die übergroße Frau 2009 im Haus, schlug schwer auf den Kopf auf. Sie überlebte, war seither aber bettlägerig. «Unser Mädchen lag seit drei Jahren im Bett, kam nicht mehr hoch.» Ihr schweres Schicksal habe Yao Defen tapfer ertragen. Auch bei großen Schmerzen habe sie sich nicht beklagt. «Sie erwähnte niemals das Wort Tod», berichtete die Mutter.
«Sie sagte, sie könne ein hohes Alter erreichen, und bat mich, mir keine Sorgen zu machen.» Am Morgen des 13. November hatte die Mutter ihr Frühstück gemacht, fand aber, dass ihre Tochter nicht einmal mehr sprechen konnte. Auch die Atmung war sehr schwach, wie das Blatt schrieb. Kurz darauf starb Yao Defen. «Sie war immer hart im nehmen», sagte ein Dorfbewohner der Zeitung.
«Ich hätte nicht gedacht, dass sie so jung sterben würde.» Allerdings war früh klar, dass Yao Defen wie viele andere krankhaft große Menschen nur eine geringe Lebenserwartung hatte. Während ihre Größe in chinesischen Medienberichten immer mit 2,36 Meter angegeben wurde, nennt das Guinness-Buch der Rekorde 2,33 Meter.
Zuletzt sei die Riesenfrau aber zu schwach gewesen, um gemessen zu werden. Ein deutscher Schuhmacher hatte sie mit Schuhen der Größe 57 versorgt. Georg Wessels aus Vreden in Nordrhein-Westfalen hatte Yao Defen 2006 sogar in ihrem Heimatort besucht, um ihr die Schuhe persönlich zu bringen. Damals lag die Riesin in einem viel zu kleinen Bett und war zu schwach, um aufzustehen. Der Tumor drückte auf andere Teile des Gehirns. Der westfälische Spezialist Wessels versorgt die zehn größten Menschen der Welt seit drei Jahrzehnten auf eigene Kosten mit Schuhen.