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Ihr sei bewusst, dass die Kapitalanleger massive Verluste erlitten und zum Teil in große wirtschaftliche Not gerieten, bedauerte die Frau. Sie war damals Vorstandsmitglied einer Aktiengesellschaft mit Sitz am Potsdamer Platz. Ihr Lebensgefährte habe die Verhandlungen geführt. Der Manager wurde voriges Jahr in Berlin zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Berliner Unternehmen hatte Kapitalanlegern zur Finanzierung ihrer Projekte Kredite in Millionenhöhe angeboten. Drei Kunden, die 15 Millionen Euro zur Finanzierung einer Fischzucht brauchten, büßten mehr als 100 000 Euro ein. Alle Interessenten mussten zunächst Wandelanleihen erwerben. Nach sechs bis zwölf Monaten sollten das Geld plus sieben Prozent Zinsen zurückgezahlt werden. Keiner der Geldgeber bekam sein Kapital zurück.
Der gelernten Versicherungskauffrau war klar, dass kein Geld zurückfließen würden. Das Unternehmen befand sich in einer desolaten Finanzsituation. Das Geld der Kapitalgeber sei in den laufenden Geschäftsbetrieb geflossen. Ein Teil wurde privat ausgegeben. «Wir lebten nicht in Saus und Braus», beteuerte die Frau. Im Dezember 2005 hatte die Angeklagte Konkurs angemeldet.