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Wahrscheinlich saß zum ersten Mal im Sitzungsraum der CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine Frau mit Kopftuch. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel ging zu ihr hin und drückte so ihre besondere Wertschätzung aus. Und im Plenarsaal selbst gab es natürlich ein großes türkisches Wiedersehen. Cem Özdemir, der Parteichef der Grünen, Gamze Kubasik, die Tochter des ermordeten Mehmet Kubasik, Bilkay Öney, die Integrationsministerin aus Baden-Württemberg - sie alle wollten Frau Genc begrüßen. Auf den Weg zur Stimmabgabe begleitete Emine Demirbüken, die neue Staatssekretärin aus Berlin Frau Genc. Sie saß in der 5. Reihe, prominent neben der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer und auch der engagierte Bundestagsabgeordnete aus Solingen Jürgen Hardt war stets an ihrer Seite. Die Bundesversammlung war ein schönes deutsch-türkisches Fest.
Von dort reiste die Bundeskanzlerin zur Konferenz der Integrationsminister nach Überherrn im Saarland. Ich weiß noch, wie ich 2007 als Minister zusammen mit Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann für eine Integrationsministerkonferenz gekämpft habe, damals gegen viele Widerstände. Dass die Bundeskanzlerin jetzt die Konferenz besucht, zeigt, wie sich die Welt verändert hat.
Die Integrationsministerkonferenz befasste sich auch mit dem Kampf gegen Rassismus. Am Welttag gegen den Rassismus hatte Kenan Kolat und die Türkische Gemeinde dazu aufgerufen, jeder solle um "5 vor 12" vor seiner Wohnung, seinem Büro, vor seinem Laden, im Auto und auf der Strasse gegen Rassismus mit einem Luftballon protestieren. Auch die engagierte Vorsitzende der Antidiskminierungsstelle des Bundes Christine Lüders warnte vor Rassismus und viele tausend Bürger demonstrierten mit. Es ist wichtig, dass nicht nur an einem Tag, sondern im ganzen Jahr Rassismus bekämpft wird.
Der 19. März war der Namenstag des Heiligen Josef. Josef von Nazareth, der Mann von Maria, der Mutter Jesu, war Zimmermann. Deshalb gilt er als Patron der Arbeiter. Die katholische Jugendsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen feierte den Tag, um an benachteiligte junge Menschen zu erinnern. "Herkunft egal - Ziel klar" war das Motto 2012 und es sollte auch an Migranten und ihre Chancen erinnern. Dies ist ein guter Beitrag zur Aufsteigerrepublik, in der jeder unabhängig von der Herkunft der Eltern alle Chancen haben wird.
Merken Sie es auch? Der Frühling ist da. In vielen Kulturen feiert man diese schöne Jahreszeit, in der in der Natur neues Leben erwacht. Bei vielen Turkvölkern Zentralasiens ist der Frühlingsanfang zugleich das Neujahrsfest ebenso wie bei Kurden, Persern und Chinesen. Dieses Fest sollte verbinden und nicht zu Gewalt führen. Und persönlich wünsche ich Ihnen, dass Sie nicht von Frühjahrsmüdigkeit, sondern von wunderbaren Frühlingsgefühlen erfasst werden.