Familie ist Vertrauen und Ehrlichkeit

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Familie ist Vertrauen und Ehrlichkeit
Oluşturulma Tarihi: Mayıs 26, 2010 09:57

Vater, Mutter, Kind - bei diesen drei Worten denkt man unweigerlich an die Familie. Wir werden in eine hineingeboren, die Eltern sind für uns da und irgendwann gründen wir selbst eine Familie.

Haberin Devamı

Drei Dinge kann man über Familie sagen: Sie ist ganz wichtig, man kann sie sich nicht aussuchen und sie ist ständig im Wandel. Schaut man sich die erste Generation der Migranten an, so gab es die Großfamilie. Auch in Europa herrschte einst die Großfamilie vor, die zunehmend von der Kernfamilie und andere Formen wie Patchwork-Familie ersetzt wurde. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fuhren die Türken in die Heimat, um hauptsächlich die Familie zu besuchen. "Heute wird das aufgeteilt. Man macht mit der Kernfamilie, also Vater, Mutter und Kinder einen Strandurlaub und besucht dann noch ein paar Tage die Familie", sagt Diplom-Soziologe und Verhaltenstherapeut Sükrü Turan. Der Grund sei vor allem, dass sich die Werte und Wertmaßstäbe geändert hätten, so Turan. Die Großfamilie ist ein Auslaufmodell. Heute müssen Familien flexibel sein, nicht zuletzt durch den Arbeitsmarkt und die Stellenmöglichkeiten, die sich Eltern bieten. "Heute hat die Flexibilität den ersten Rang. Dass der Vater 40 oder 45 Jahre lang beim gleichen Arbeitgeber bleibt, gibt es nicht mehr", erklärt Turan. Auch klassische , an bestimmten Ritualen gebundenen Werte , wie Respekt, Gehorsam stünden im krassen Widerspruch zur heutigen Zeit.Wenn eine Jugendliche erfolgreich sein will, dann kann sie nicht gleichzeitig zuhause sitzen, Tee machen und für alles da sein", gibt Turan ein Beispiel für manchen Widerspruch. In seiner täglichen Arbeit in der Psychologischen Beratungsstelle in Mannheim, erlebe Turan aber viele Eltern, die ihren Kindern gegenüber zuvorkommend sind und sie fördern wollen. "Dennoch die Kinder machen eben die Puberät durch und schießen dann auch mal übers Ziel hinaus", sagt Turan. Dann seien Eltern überfordert und die Jugendlichen entwickelten Abwehrmechanismen, um sich gegen die Verbote der Eltern aufzulehnen.

Vertrauen schaffen
"Wenn sich Jugendliche unerreichbar machen, dann wird es schwierig", sagt Turan auf die Frage wie man ständige n Anrufe n der Eltern auf dem Handy entgegnen sollte. Also : Handy ausschalten ist die falsche Methode. Da prallen Welten aufeinander: "Die Jugend will Freiheit, sie wollen die Welt erobern. Und die Eltern haben Angst, dass ihre Kinder die falschen Freunde haben oder sich falsch verhalten könnten", erklärt der 46-jährige Turan. Die Eltern seien von der Angst verwaltet. Den Jugendlichen rät er: "Schafft Vertrauen. Denn wenn ihr das Handy ausschaltet, um den nervigen Anrufen der Eltern zu entgehen, vergesst nicht: Es gibt zuhause ein Wiedersehen." Unsichtbar machen geht definitiv nicht. Aber auch Eltern sollten sich mit ihren Telefonanrufen zusammenreißen, so Turan. Es ist also ein wechselseitiges Geben und Nehmen, wenn man Vertrauen aufbauen will. "Die Jugendlichen sollten keine großen Geheimnisse daraus machen, was sie unternehmen." Es helfe gegen die Angst der Eltern, wenn die Jugendlichen Vater und Mutter Stück weit daran teilhaben lassen, was sie unternehmen. Man müsse nicht alles bis ins Detail erzählen. Kleine Notlügen sind menschlich, doch die Wahrheit ist besser. Denn Lügen haben kurze Beine. "Und haben Zinsen : Aus einer Lüge entstehen zwangsläufig mehrere", fügt Turan hinzu. Erwachsen werden heißt in einem gewissen Sinn verantwortlich werden. Wer die Verantwortung für sich und seine Mitmenschen übernimmt, wird von außen weniger kontrolliert. Und wer mit der Verantwortung nicht gut umgeht, wird eher von anderen - das können Eltern, Lehrer, Polizei oder der Richter sein - kontrolliert.

Eltern von den eigenen Zielen überzeugen
Eltern versuchten, das zu tun, was sie aus ihrem eigenen Leben kennen. "Es macht mir mehr Angst, wenn Eltern sich gar nicht in das Leben ihrer Kinder einmischen", sagt der Soziologe. Auf der einen Seite steht bei den Jugendlichen "Freiheit" auf dem Programm. Auf der anderen Seite sind die Eltern, die Risiken kennen und ihre Kinder schützen wollen. Dennoch betont Turan auch, dass viele Jugendlichen wüssten, was sie machen. Wichtig sei es, die Eltern von seinen Ideen, Wünschen und Plänen für die Zukunft zu überzeugen. Die ideale Eltern-Kind-Beziehung sei von Respekt und Liebe gezeichnet. "Deshalb ist es falsch die Eltern vor vollendete Tatsachen zu stellen", sagt Turan, der selbst Vater von zwei Kindern ist. Jugendlichen rät er , möglichst einen guten Schulabschluß zu machen und dann zum Studium oder zur Ausbildung in eine andere Stadt zu gehen, um Freiheit zu haben, aber auch zu lernen verantwortungsvoll mit dem eigenen Leben umzugehen. "Man sollte sich nicht von den Eltern mit einem Konflikt trennen. Das ist schwierig zu verarbeiten. Überlegt euch lieber rechtzeitig, wie ihr eure Eltern von euren Zielen überzeugen könnt", rät Turan. Phasen in denen man denke "Ich werde nicht verstanden, meine Familie ist die schlimmste, bin ich etwa adoptiert ?", seien normal und gehörten zur Pubertät. Viele Eltern hätten mehr Verständnis als Jugendliche glaubten. "Oft denken junge Menschen: O Gott, wenn meine Eltern das rauskriegen, gibt es ein Ende. Dann gibt es viele Lügen und oft einen großen Krach." Doch so weit muss es nicht kommen. Lieber die Karten offen auf den Tisch legen. "Man muss ja nicht alles preis geben. Lieber auch den Charme spielen lassen. Anderseits müssen Konflikte auch sein. Ohne gäbe es keine Identität. "Man erfährt in einer Konfliktsituation mehr über sich selbst und das stärkt die Persönlichkeit", betont Turan. Dies sind europäische Werte der Jugendkultur. "Sie passen natürlich nicht in die Kultur einer anatolischen Kleinstadt vor 40 Jahren. Tatsächlich ist heute auch in der Türkei diese Kultur eine Mischung", erklärt Sükrü Turan.

Die Sache mit der ersten Liebe
Die erste Liebe ist oft aufregend, aber auch verunsichernd. Oft traut man sich auch nicht mit den Eltern zu reden. Bei türkischen Eltern hat man vielleicht noch etwas mehr Scheu. Sükrü Turan erklärt: "Die Reaktion der Eltern ist sehr unterschiedlich. Denn jede Familie ist individuell. Nicht selten erlebe ich, dass ratsuchende Eltern relativ offen mit dem Thema umgehen." Meistens merkten die Eltern, dass es normal ist. Oft könnten Mädchen besser einschätzen, wem sie sich anvertrauen könnten. Mütter spielen da eine wichtige Rolle. Turan weiß aus Erfahrung durch seine Arbeit: "Interessierte Väter wissen aber meist auch alles." Der Experte rät, offen zu sein und eigene Standpunkte zu vertreten. Vertrauen kann man zu anderen Menschen aufbauen, wenn man weiß, was sie tun und was sie nicht tun.

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