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Im Fall des verschwundenen elfjährigen Mirco aus Grefrath fahndet die Polizei seit Freitag bundesweit nach einem VW Passat Kombi. Alle Polizeidienststellen in Deutschland sind aufgerufen, höchstens fünf Jahre alte Autos diesen Typs zu ermitteln, die vor zwei Monaten am Niederrhein unterwegs waren. "Nur so können wir sicherstellen, dass auf jeden Fall auch das Täterfahrzeug eines Tages vor uns steht", sagte Sonderkommissions-Leiter Ingo Thiel.
Entführer hat wohl solch ein Auto gefahren
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Entführer Mircos einen solchen Wagen bei dem Verbrechen benutzt hat. Bereits vor einer Woche wurden die 2500 Halter dieses Modells im Kreis Viersen, in dem Grefrath liegt, aufgefordert, ihre Wagen überprüfen zu lassen. Mehrere hundert Fahrzeuge konnten seither als Tatfahrzeuge ausgeschlossen werden. Die Kontrolle dauert pro Wagen etwa 20 Minuten.
Sehr häufiges Firmenfahrzeug
"Wir wissen inzwischen, dass dieses Modell der beliebteste Firmenwagen in Deutschland ist", sagte ein Polizeisprecher. Besonderes interessant sei es, wenn der Wagen inzwischen unter Vorwänden gar nicht mehr gefahren, oder nicht mehr am Niederrhein eingesetzt wird. Das Passat-Modell ist erkennbar durch jeweils zwei kreisrunde Rückleuchten links und rechts, die nebeneinander angeordnet sind. Die nordrhein-westfälische Polizei nutzt ein solches Modell als Streifenwagen.
Fahrern wird Speichelprobe entnommen
Bislang sind in dem Fall mehr als 5500 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. "Wir gehen davon aus, dass es dank der bundesweiten Fahndung noch einmal deutlich mehr werden", sagte Polizeisprecher Willy Theveßen.
Die Fahrer werden um eine Speichelprobe gebeten. Sollte sich an den zahlreichen sichergestellten Beweismitteln Täter-DNA finden, könnten die Proben bei einem Massen-Gentest ausgewertet werden. Bislang haben vier Autofahrer die Abgabe der freiwilligen Speichelprobe verweigert. Der elfjährige Mirco wird seit dem 3. September vermisst. Er war auf dem Heimweg von einer Skater-Anlage verschwunden, zurück blieb am Wegesrand sein Fahrrad. Später wurden an verschiedenen Straßen in der Umgebung Kleidungsstücke des Kindes entdeckt. Die Polizei geht von einem Sexualverbrechen aus.