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"Düsseldorf twelve points - die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt bietet für den ESC insgesamt die besten Bedingungen", sagte NDR-Intendant Lutz Marmor am Dienstag in Hamburg zur Begründung. Am 29. Mai hatte Lena Meyer-Landrut den diesjährigen Song Contest in Norwegens Hauptstadt Oslo gewonnen und damit den Wettbewerb nach Deutschland geholt. Ins Rennen um den Austragungsort waren neben Düsseldorf noch Berlin, Hamburg und Hannover gegangen. Als Favoriten galten Hamburg als Sitz des veranstaltenden Norddeutschen Rundfunks (NDR) sowie die Hauptstadt und Partymetropole Berlin; Hannover warb für sich als Geburtsstadt von Siegerin Lena (19).
Berlin ist enttäuscht
In Berlin zeigte man sich enttäuscht über die Entscheidung, über die in den vergangenen Tagen schon vermehrt in Medien spekuliert worden war. "Berlin hat eine ausgezeichnete Bewerbung abgegeben, die der RBB mit aller Kraft unterstützt hat. Dass Berlin nicht zum Zuge kam, hängt schlicht mit den Platzverhältnissen zusammen", sagte die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Dagmar Reim. Berlin wollte die Veranstaltung am stillgelegten Flughafen Tempelhof ausrichten, dort hätten 8000 Zuschauer Platz gefunden; in Düsseldorf stünden hingegen 24 000 Plätze für Fans zur Verfügung, sagte Reim.
Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bedauerte: "Wir hätten uns sehr über den Zuschlag gefreut. Eine solche Veranstaltung, die eine europaweite Ausstrahlung hat und die sich besonders an junge Leute richtet, hätte hervorragend in die jugendliche Metropole Berlin gepasst."
Düsseldorf überzeugt auf ganzer Linie
Nach Angaben des NDR war eine eigens eingerichtete Expertengruppe zweimal in jede Bewerberstadt gereist und hatte die möglichen Austragungsorte in Augenschein genommen. "Der Vorschlag Düsseldorf hat die Intendantinnen und Intendanten in jeder Hinsicht überzeugt. Sowohl die optimalen Produktionsbedingungen als auch die niedrigeren Kosten haben den Ausschlag gegeben", sagte der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust. "Die ARD steht geschlossen hinter dieser Entscheidung - das unterstreicht das einstimmige Votum in unserer Schaltkonferenz am Dienstag für die Arena in Düsseldorf."
Die Esprit Arena in Düsseldorf wurde 2005 eröffnet und bietet maximal 66 000 Zuschauern Platz - weitaus mehr als in den anderen Städten möglich wäre. Das Heimstadion des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf kann mit Hilfe eines fahrbaren Dachs in eine Halle umfunktioniert werden.
Zahlen und Daten zum Eurovision Song Contest 2011:
TERMIN:
Die beiden Halbfinals sind am 10. und 12. Mai. Das Finale mit voraussichtlich 25 Teilnehmerländern steigt am 14. Mai. Beginn ist jeweils um 21.00 Uhr. Das Aufbauen und Proben beginnt aber schon Wochen vorher.
TEILNEHMER:
Die genaue Zahl der Teilnehmerländer steht noch nicht fest: Im vergangenen Jahr waren es 39 Nationen - von A wie Albanien bis Z wie Zypern. Der Rekord liegt bei 42 Ländern - das war 2007 beim Grand Prix in Helsinki.
ZUSCHAUER:
In der Düsseldorfer Esprit-Halle können es bei Konzerten gut 66 000 sein. Vor den Fernsehern in ganz Europa - aber auch in Australien - werden von den Machern etwa 100 Millionen Menschen erwartet. Aber genau kann das niemand sagen, da es nicht überall verlässliche Quotenmessungen gibt.
KOSTEN:
Die Live-Shows und die Übertragungen aus Oslo sollen den norwegischen Fernsehsender NRK in diesem Jahr als Veranstalter rund 25 Millionen Euro gekostet haben. Mit einer solchen Summe rechnet auch der NDR für 2011. «Die Veranstaltung wird eine erhebliche Dimension annehmen und wir müssen mit erheblichen Kosten rechnen», sagte NDR-Intendant Lutz Marmor kurz nach dem Sieg von Lena Ende Mai. «Wir werden das schon schaffen, aber der NDR kann das nicht alleine stemmen.»