Europapremiere von Youtube-Film auf Berlinale

Der Film «Life in a Day», der auf der Berlinale Europapremiere feiert, entstand aus tausenden Youtube-Videos. Menschen aus 197 Ländern hatten dafür Ausschnitte aus ihrem Leben ins Netz gestellt. Aufnahmen aus der Großstadt sind ebenso dabei wie Videos, «bei denen die Zeit stillzustehen scheint», teilte die Berlinale mit. Aus den 80 000 Clips machte der Brite Kevin Macdonald einen 95-minütigen Dokumentarfilm. «Life in a Day» läuft in der Sektion Panorama Special und feiert am Samstag Premiere. Am Sonntag zeigt das Festival dann den Handy-Kurzfilm «Paranmanjang» (Nachtangeln), den zwei Südkoreaner mit Apples iPhone gedreht haben. Dafür durften die beiden Brüder sogar die Kurzfilm-Länge der Berlinale sprengen: 33 Minuten lang ist der Film, der einen Angler in einem nebligen Wald zeigt. «Das ist schon eine Ausnahme», sagte Nicole Stecker von der Sektion Berlinale Shorts. Die Obergrenze liege bei 30 Minuten. Die Reihe zeigt rund 30 Filme, die um den Goldenen Bären konkurrieren. Der kürzeste Beitrag ist sechs Minuten lang.

Wer bei Handy-Videos allerdings an verwackelte Bilder und verzerrte Geräusche denkt, könnte eine Überraschung erleben: In «Nachtangeln» wechseln sich beispielsweise farbige und schwarz-weiße Motive ab - und Stecker verrät: «Er hat auch Ton.»