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Das an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe entwickelte Spiel sei "ein Beitrag zur Enthemmung und Brutalisierung der Gesellschaft" und bediene niederste Instinkte, sagte die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (Berlin) am Mittwoch. In einem Protestschreiben habe man sich daher an den Rektor der Hochschule, Peter Sloterdijk, gewandt.
Geschmacklose" Herangehensweise
Der Spielentwickler, der 23-jährigen HfG-Student Jens M. Stober wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Bereits am Dienstag hatte der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, die Herangehensweise des Spieles "geschmacklos" genannt. Die Landesmedienanstalt Stuttgart will das Spiel nun prüfen. "Wir werden uns das Spiel anschauen und es nach Kriterien des Jugendschutzes bewerten", sagte ein Sprecher am Mittwoch. Sollte es zu beanstanden sein, könne entweder eine Altersbeschränkung verhängt oder das Spiel auch ganz verboten werden.
Das interaktive 3-D-Spiel widmet sich der 1378 Kilometer langen Grenze quer durch Deutschland - und mit ihnen den Themen Todesstreifen, Republikflucht oder Schießbefehl. Stober will damit nach eigenen Angaben das Interesse der jungen Generation an der jüngsten deutschen Geschichte wecken. Zahlreiche Infotexte sind in das Spiel eingebaut. Wahlloses Schießen erlaubt das Spiel nicht. Wenn der Soldat mehr als dreimal schießt, wird er aus dem Spiel genommen und muss sich in einem Mauerschützenprozess verantworten. Das Spiel soll am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, kostenlos zum Download erscheinen.