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Als Schlampe zu gelten, ist ätzend. Diese Erfahrung macht auch Highschool-Teenie-Mädchen Olive Penderghast. Dabei will sie doch nur einem schwulen Freund aus der Patsche helfen, als sie mit ihm auf einer Party hinter einer Zimmertür wilden Sex vortäuscht. So manövriert sie sich selbst in ihre missliche Lage: Ein moppeliger Verlierer nach dem nächsten bittet sie nun, vor anderen Teenies so zu tun, als hätten sie was am Laufen.
Gut gespielte Komödie
Olive kann nicht Nein sagen; manchmal springt auch ein 40-Dollar-Liefergutschein für den "Panda Express" dabei heraus. Lauffeuerartig blinken die Gerüchte-SMS auf, und die selbst ernannte Schulmissionarin Marianne wittert schon die Sünde. Olive spielt erst amüsiert mit, wird dann aber traurig und einsam.
Das ist die hanebüchene Geschichte des Kinofilms "Einfach zu haben". Wer aber fürchtet: "Oh nein, noch ein x-beliebiger Teenie-Streifen", wird positiv überrascht. Denn Emma Stone ("Superbad", "Zombieland"), aktuell gehypter Jungstar in Hollywood, spielt Olive mit einer erfrischenden Portion absurdem Witz.
Die 22-Jährige, die auch schon für die Rolle der Mary Jane in der nächsten "Spiderman»-Verfilmung feststeht, erinnert sehr an die junge Lindsay Lohan in Filmen wie "Freaky Friday" oder "Girls Club - Vorsicht bissig!": Genauso komisch begabt und rothaarig (obwohl von Natur aus blond), mit Sex-Appeal und ähnlich rauer Stimme.
92 Minuten popkulturelle Anspielung
Der Film von Regisseur Will Gluck ist in den USA ein Überraschungserfolg und bietet auch ungewöhnliche Eltern-Dialoge: Die Mutter nimmt Olive lapidar die Angst vor einem Ruf als Schlampe ("Ich war auch eine echte Verrenkungskünstlerin."), der Vater attestiert seiner Tochter, neuerdings wie eine Stripperin herumzulaufen und lobt: "Aber eine ´High-End-Stripperin´ für Politiker und Profisportler". Und der schwarze kleine Bruder erinnert irgendwann daran, dass er adoptiert sei, woraufhin sich der Vater künstlich aufregt: "Wer hat dir das verraten?!" Bei nächster Gelegenheit fragt er den etwas Sechsjährigen gespielt barsch: "Wo kommst du eigentlich noch mal ursprünglich her?!"
Ein Happy End warter auf den Zuschauer
"Einfach zu haben" (im Original: "Easy A") sind 92 kurzweilige Minuten voll popkultureller Anspielungen. Olive fordert an einer Stelle in ihrem Videotagebuch mürrisch: "Ich will, dass mein Leben ein 80er-Film ist." Dazu werden Szenen aus John Hughes' legendärer Highschool-Komödie "Ferris macht blau" (1986) reingeschnitten.
Am Ende muss sich Olive sogar nachsagen lassen, sie habe einen Jungen mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt. Aber ehe die Story noch abstruser wird, gibt es ein Happy End. Mit einem lieben Jungen, der zu dem Simple-Minds-Klassiker "Don't You (forget about me)" auf einem roten Rasenmäher unters Fenster fährt. Olive ist noch Jungfrau.