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Es ist nun zwanzig Jahre her, dass Deutschland gewachsen ist mit der Wiedervereinigung. Für die Kinder, die nach 1990 geboren sind, ist es etwas Vertrautes, dass sie zusammen aufgewachsen sind. Doch ihre Eltern lebten vorher mit der Tatsache der Trennung und noch immer trennen sich die Gedanken, wenn es um West- und Ost Berlin geht. In den Köpfen mancher hat es bis heute noch keine Wiedervereinigung gegeben, als wäre die Mauer ist nie gefallen, als hätte es eine Freiheit nie gegeben. Ein langwieriger Prozess des Zusammenwachsens.
Familien wurden auseinander gerissen
Nachdem Deutschland den zweiten Weltkrieg verloren hatte, wurde es von den Siegermächten Großbritannien, Frankreich, die USA und die Sowjetunion aufgeteilt. 1949 wurde aus den Besatzungszonen Großbritanniens, Frankreichs und der USA die Bundesrepublik Deutschland. Die politischen Meinungen in Ost- und West entwickelten sich so unterschiedlich, dass eine Wiedervereinigung immer schwieriger wurde. Die heutigen Bundesländer: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie das ehemalige Berlin (Ost) umfassten einen bestehenden Staat die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Die Wirtschaft des Landes war nach sowjetischem Vorbild ein sozialistischer Staat als eine staatlich gelenkte Planwirtschaft. Viele Familien wurden durch den Mauerbau auseinander gerissen und viele Menschen flohen aus der DDR in die Bundesrepublik oder nach Westberlin. Volkspolizisten, Kampfgruppen verhinderten die Flucht, indem sie Stacheldrahtzäune, Minensperren, Selbstschussanlagen, schießende Soldaten (Grenzsoldaten) aufstellten und schließlich wurde am 13. August begonnen die Mauer zu bauen, um dem Flüchtlingsstrom aus der DDR ein Riegel vorzuschieben.
Ein System der totalen Überwachung
Es war auch ein Symbol der Teilung Deutschlands, ein kaltes System der totalen Überwachung. Erst zwei Monate zuvor hatte Walter Ulbricht, Staatsratsvorsitzender der DDR, auf einer internationalen Pressekonferenz gesagt: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Hunderte von Flüchtlingen wurden an der Grenze getötet, die Freiheit jedes einzelnen Menschen wurde eingeschränkt. Außenpolitisch suchte die DDR, bis 1971, geführt von Walter Ulbricht, ihre völkerrechtliche Anerkennung durchzusetzen. Im Inneren reglementierten Staat und die ihm eng verbundene „Sozialistische Einheitspartei Deutschlands“ (SED ). In Massendemonstrationen für Freiheit und Demokratie wurde der Rücktritt des Ulbricht-Nachfolgers Erich Honecker am 18. Oktober 1989 erzwungen.
Schnelle Vereinigung
Am 12. September 1990 auf dem Weg zur Wiedervereinigung unterzeichneten die beiden deutschen Staaten und die vier Siegermächte das Zwei-Plus-Vier-Abkommen in Moskau. 02. Oktober 1990 Schauspielhaus Berlin „Fest der Einheit“ Bundespräsident von Weizsäcker und Helmut Kohl waren auf der Gästeliste, unter der Leitung von Kurt Masur erklingt die 9. Symphonie von Ludwig von Beethoven. Bundeskanzler Kohl und Ministerpräsident de Maizère wandten sich an die Bevölkerung. Endlich, Mittwoch, 03. Oktober 1990- die Mauer fällt. Helmut Kohl winkte vom Balkon des Reichstagsgebäude. Ein Ende für die Erben des zweiten Weltkrieges, eine Jubelstimmung, nach langer Eingrenzung. Deutschland feiert zum ersten Mal seinen gemeinsamen Nationalfeiertag. „Unser Land will mit seiner wiedergewonnenen nationalen Einheit dem Frieden in der Welt dienen und die Einigung Europas voranbringen“, verkündigte Kohl.
Selbstbestimmt leben
Das Umfeld der beiden Staaten veränderte sich schlagartig, für die aus dem Westen wenig, aber viele aus dem Osten mussten sich neu orientieren, auf den Straßen in der Bundesrepublik fuhren nun auch der Trabant und Wartburg, gemeinsam mit dem Volkswagen und Volvo. Im Westen kamen in den Supermärkten Rotkäppchen Sekt oder Fit Spülmittel in die Regale. Der Osten wurde zum größten Teil mit politischen Extremen und auch teilweise mit Armut konfrontiert. Obwohl es auch in der ehemaligen DDR rechtsextreme Tendenzen oder eben auch die Bürgerbewegung anti DDR; in der Öffentlichkeit wurde das in der DDR nie thematisiert. Was nicht sein darf, ist nicht…. Viele fühlen sich heute noch ohne Heimat, die engen sozialen Strukturen, die sie damals in der DDR zusammenschweißten, fehlen ihnen heute. Doch letztendlich ging es um Freiheit, sich selbst zu entfalten, selbstbestimmt mitzuwirken und frei entscheiden zu können und am Wichtigsten: Deutschland wurde wieder vereint.
Tipp: Zum zwanzigsten Jahrestag der deutschen Einheit verkauft die Deutsche Bahn für 20 Euro Tickets für Fahrten durch ganz Deutschland. Wie das Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte, gelten die Einheits-Tickets für beliebig weite einfache Fahrten im Intercity, Eurocity und ICE. Die zuggebundenen Fahrkarten werden ausschließlich am zweiten und dritten Oktober verkauft und auch nur, solange der Vorrat reicht.