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Zuschauertyp Nummer eins hat vermutlich sämtliche Bücher der "Twilight"-Vampirsaga der US-Autorin Stephenie Meyer gelesen. Er oder wahrscheinlich eher sie - die Geschichte wird vor allem von jungen Mädchen konsumiert - hat dem dritten Film "Eclipse - Bis(s) zum Abendrot" seit Monaten entgegen gefiebert. Zusammen mit der riesigen Fangemeinde kann, wer will, jetzt in Romantik schwelgen: Die Erlebnisse des Highschool-Mädchens Bella und ihre Liebe zum Vampir Edward gehen endlich in die dritte Runde. Diesmal dreht sich neben einigen Action-Elementen fast alles um die Tatsache, dass der Vampir sein Menschenmädchen erst ehelichen will, bevor er ihr an die Wäsche geht.
Der Film wird die Kinokassen füllen
Wer gerade nicht an ewige Liebe glaubt und Vampire besser findet, wenn sie ungezähmt sind, der mag das Ganze anders sehen. Der findet die Knutschereien des jungen Paares auf von Blumen überquellenden Wiesen vielleicht etwas übertrieben. Und den Heiratsantrag, bei dem Vampir Edward die gute alte Zeit heraufbeschwört, in der vor der Ehe nichts als ein kleiner Kuss auf die Wange lief, bringt diesen Zuschauer entweder zum Lachen oder verscheucht ihn aus dem Kinosaal. Doch egal, wie man es sieht, "Twilight" ist ein weltweiter Hit - und der neue Film wird die Kinokassen füllen. Seit Erscheinen des ersten Bandes in den USA im Jahr 2005 rollt die Vampir-Welle durch die Welt, alle vier Bücher sind absolute Bestseller. Seitdem die Filme mit Teenie-Star Robert Pattinson als Edward 2008 dazukamen, beißen sich nicht nur Teenager in der Liebesgeschichte fest, sondern auch durchaus ältere Zuschauer und Leser.
Manipuliert die Autorin?
"Es ist mir ja schon fast ein bisschen peinlich, aber ich habe die Bücher alle gelesen und werde den Film auf jeden Fall anschauen", gibt die 30 Jahre alte Anne aus München zu. Autorin Meyer hat dem alten Traum einen neuen Anstrich gegeben: Irgendwo gibt es einen Partner, der das exakte Gegenstück zu mir ist und der mich glücklich macht. Von Anfang an hat Meyer dafür auch reichlich Kritik eingesteckt. Mit dem Konzept, dass Edward und Bella erst nach der Hochzeit Sex haben, wolle die bekennende Mormonin junge Menschen mit ihren eigenen Glaubensüberzeugungen infiltrieren, heißt es immer wieder.
Neben der Liebe steht auch Action im Vordergrund
Der Film hält sich eng an die streckenweise etwas blutlose Buchvorlage, und ist damit deren Stärken und Schwächen ausgesetzt. Regisseur David Slade, der vorher unter anderem den Horrorfilm "30 Days of Night" gemacht hat, holt neben der Liebesgeschichte aber auch die Action-Elemente in den Vordergrund. Und er verpasst der Geschichte um die Selbstfindungskrisen von Teenagern einige witzige Seitenhiebe, die den Film auch für ältere Zuschauer unterhaltsam machen. So sagt der ständig mit nacktem Oberkörper herumlaufende Teilzeit-Werwolf Jake (Taylor Lautner) im Kampf um Bellas Herz zum kalten Edward: "Gib's doch zu, ich bin einfach heißer als Du." Gespannt sein dürfen Zuschauer aller Fan-Abstufungen auf den vierten Teil, der nun bald in Arbeit geht. Da wird die Buchvorlage nämlich teilweise leicht abstrus, wenn Bella plötzlich ein Vampir-Menschen-Kind erwartet, das sie von Innen Alien-mäßig auffrisst. "Ich freue mich wie verrückt", hat die 20 Jahre alte Kirsten Stewart, die Bella verkörpert, schon angekündigt.