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Der Kölner Dom ist drei Meter hoch, ebenso lang und das Werk eines einzigen Lego-Baumeisters. "Manchmal hätte ich ihn einstampfen können", sagt Jürgen Bramigk und lächelt. Der 40-jährige aus Radevormwald hat das berühmte Gotteshaus nachgebaut. Zu sehen ist es von diesem Donnerstag an auf der "Internationalen Modellbahn-Ausstellung" in Köln.
Den letzten Nerv geraubt
Auch wenn sein Dom ihm hin und wieder den letzten Nerv raubte - Bramigk ist unverkennbar stolz auf seine Lego-Kirche. Zwei Jahre hat er in die Arbeit gesteckt, teilweise habe er sogar nachts stundenlang daran gebastelt. Erst wälzte er Unmengen an Büchern, errechnete den Maßstab und erstellte einen Grundplan auf dem Boden. Anschließend fing er an zu bauen, und zwar Stück für Stück nach oben. Eine gute Million Steine brauchte er - und eine Menge Geld dazu: "Dafür hätte man auch einen Mittelklasse-Wagen kaufen können", sagt Bramigk.
Alles bis ins kleinste Detail nachgebaut
Angefangen hatte alles vor fast 20 Jahren mit einem Lego-Ritterset, das ihm seine Frau zu Weihnachten geschenkt hatte. Danach war seine Leidenschaft für die bunten Steinchen entfacht. "Ich brauche immer Beschäftigung, ich kann schlecht rumsitzen", sagt der Vater eines sechsjährigen Sohns. Bei der "Lego-Fanwelt" präsentieren rund 250 Hobby-Bastler ihre Kunstwerke. Zu sehen sind zum Beispiel das Kapitol aus Washington und der Berliner Reichstag. Sehenswert ist auch ein Karnevalszug mit 18 000 kostümierten Figuren und mehreren Dutzend Motivwagen.
"Dom-Bauer" Bramigk verleiht seiner Kathedrale den letzten Schliff: In liebevoller Kleinarbeit rückt er ein paar Lego-Bäume vor der Kirche in die richtige Position. Sein Beruf macht sich bemerkbar: Er ist Landschaftsgärtner. "Ich habe dadurch eine gute Vorstellungskraft", meint Bramigk. Das habe ihm bei seinem Projekt geholfen. Ebenso wichtig sei allerdings die Recherche, damit das Gebäude möglichst realitätsnah aussieht. Sogar Details wie Heiligenfiguren am Eingangsportal hat der Nachbau.