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Im zweiten Anlauf beginnt an diesem Donnerstag der Prozess gegen einen 25-jährigen Türken wegen Doppelmordes und dreifachen Mordversuchs. Der Aushilfskellner muss sich vor dem Berliner Landgericht für einen Racheakt an seiner geschiedenen Ehefrau und deren Familie verantworten.
Ein erster Anlauf war vor drei Wochen gescheitert, weil sich der Angeklagte mit seinem Verteidiger zerstritten hatte. Das Gericht hatte den Prozess ausgesetzt, damit die neuen Verteidiger sich in den Prozessstoff einarbeiten konnten. Zur Sicherung des Verfahrens wurden drei Verteidiger bestellt. Der Anklage nach hatte der 25-Jährige die Scheidung nicht überwunden und gab der Familie der Frau die Schuld.
Von Hass getrieben soll der Mann am 4. August 2011 im Stadtteil Gesundbrunnen mindestens zwölf Schüsse auf das Auto abgeben haben, in dem seine frühere Frau mit ihren Angehörigen saß. Im Kugelhagel starb deren 45-jährige Mutter. Auch eine 22-jährige Schwester konnte nicht mehr gerettet werden. Ein Bruder überlebte schwer verletzt.
Ein künftiger Schwager und die Ex-Ehefrau wurden nicht getroffen. Sie erlitten einen schweren Schock. Schon zuvor soll der Angeklagte seine geschiedene Frau mehrfach bedroht haben. Nach dem Mordanschlag bekam die 24-Jährige Polizeischutz.
Die Polizei hatte den Aushilfskellner knapp vier Tage nach der Schießerei gefasst. Der Angeklagte hatte sich bis zu seiner Festnahme in einem leerstehenden Berliner Krankenhaus versteckt. Der wegen Körperverletzung vorbestrafte Mann sitzt in Untersuchungshaft. Am 5. Dezember 2011 soll der Angeklagte außerdem einen Mithäftling mit einem Topf schwer verletzt haben.