Deutschland ist auch unser Land

Güncelleme Tarihi:

Deutschland ist auch unser Land
Oluşturulma Tarihi: Aralık 09, 2010 14:24

"Deutschland ist auch mein Land und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass Deutschland stark ist und bleibt", sagt Adem Gür aus Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis (Hessen). Der 26 Jahre alte Maschinenbau-Student ist Mitglied der CDU und der Jungen Union (JU), dem Jugendverband der Partei.

Adem ist im JU-Vorstand und sein Ziel ist es, mitzugestalten. Dafür will er bei den Kommunalwahlen im März 2011 ins Stadtparlament gewählt werden. In seinem Stammcafe "Merlin" am Gelnhausener Bahnhof trifft er viele Menschen, junge und alte, Schüler und Arbeiter - die meisten kennen ihn. Kommunikationsfähigkeit sei wichtig, wenn man politisch aktiv ist, sagt er.


Sprache lernen, wenn man dazu gehören will
Adem wollte zu einer starken Partei und die Ideale der CDU entsprachen seinen Idealen, erzählt er. "Die CDU hat eine konservative Einstellung, die ich auch teile", sagt er. Das Demokratische in der Partei habe für ihn mehr Gewicht. Er selbst ist gläubiger Moslem. Auf die Frage, ob sich das mit der christlichen Seite der Partei vereinbaren lässt, hat Adem eine klare Antwort: "Religion ist kein Hindernis, sie ist eher eine Vereinfachung für das Zusammenleben. Die zehn Gebote gibt es in jeder monotheistischen Religion. Wir glauben alle an Gott oder Allah." Aber auch sein Werdegang habe dazu beigetragen beide Seiten - in religiöser wie auch kultureller Hinsicht - gut zu kennen. Der Student wurde in Erzincan geboren und kam im Alter von einem Jahr nach Deutschland. Er wuchs in einem Dorf in der Nähe von Gelnhausen auf. Das habe ihn geprägt und viel dazu beigetragen, dass er mit der CDU sympathisiert habe. "Wir waren die einzige türkische Familie in dem Dorf und ich war der einzige türkische Schüler in der Klasse", erinnert er sich an seine Kindheit. "Ich musste sehr schnell lernen, dass, wenn man dazu gehören will, man die Sprache lernen, sich gegenseitig kennenlernen und sich in die Lebensweise integrieren muss." Adem betont, dass man dabei nicht seine eigene Kultur aufgebe. Er selbst ist heute zweiter Vorsitzender des Ausländerbeirates Gelnhausen und im Vorstand der Moschee.


Wenn der Motor einmal läuft, kommt man ans Ziel
Junge Menschen müssten sich zu allererst entscheiden, wohin sie gehören. "Das Selbstbekenntnis zu einem Land fehlt. Für viele Jugendliche ist noch nicht klar, wohin sie gehören. Ich empfehle jedem: Bekennt euch zu Deutschland. Sprecht Parteien an und versucht mitzugestalten."
Er lebe in Deutschland und habe seine Familie und Freunde hier. In der Türkei sei er ein Besucher, wie jeder andere Deutsche auch. Wichtig sei, für sich den Sinn des Lebens zu entdecken: "Ich persönlich will eine Familie haben, meinem Beruf nachgehen und mitgestalten." Es sei in Ordnung zu sagen, das Herkunftsland meiner Großeltern und Eltern ist die Türkei und mein Land ist Deutschland. "Woher kommt diese Angst davor?", fragt Adem. Er fordert, dass beide Seiten ihre Scheu ablegen und aufeinander zugehen. Man müsse einen Anfang machen. "Wir legen den Grundstein. Ich beginne bei Stufe 1 und gelange zu Stufe 10. Die Generation nach mir beginnt dann bei Stufe 10. Das ist wie eine Art Staffellauf. Wenn der Motor einmal läuft, kommt man auch ans Ziel."

Als Moslem in der Evangelischen Kirchengemeinde
Früh lernte Adem auch die christliche Religion kennen. Er war als Moslem in der Evangelischen Kirchengemeinde seines Dorfes. Denn eine andere Möglichkeit der Freizeitgestaltung bot sich nicht an. "Deswegen kenne ich mich in beiden Religions- und Glaubenskulturen aus", hebt er den Vorteil seiner Kindheit in einem konservativen Umfeld hervor. Dass es vielleicht anders gekommen wäre, wenn er in einer Großstad aufgewachsen wäre, will Adem nicht abstreiten: "Wer weiß, vielleicht, vielleicht aber auch nicht." Adem ist in seiner Partei auch Ansprechpartner für Migrationsfragen - vor allem wenn es um die türkischen Mitbürger geht. Der junge Student, der seit 2009 CDU-Mitglied und seit Anfang des Jahres JU-Mitglied ist, wurde in der Partei herzlich aufgenommen.

Früh Verantwortung getragen
Doch trat die CDU auch in der Vergangenheit durch Kampagnen gegen Ausländer hervor. Besonders der Wahlkampf des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) hat die Migranten verschreckt. Ob er das mit sich vereinbaren kann? "Roland Koch war ein sehr guter Politiker und ist ein Vorbild. Innerhalb einer Partei wird es vorkommen, dass man nicht mit allen Entscheidungen einverstanden ist", erklärt er. Letzlich habe auch die hessische CDU gemerkt, dass diese Kampagne nicht gut für die Partei war. Wichtig sei die innere Ruhe und Harmonie in der Partei.
"In Gelnhausen sind wir multikulturell. Unser Vorsitzender David Lupton ist Brite und die Vorsitzende der Jungen Union kommt aus Vietnam. Gelnhausen kann ein Vorbild für Deutschland werden."
Adem ist der älteste von vier Kindern. Bereits sein Großvater hat bei der Veritas AG in Gelnhausen gearbeitet. Später kam sein Vater und er zog mit seiner Mutter nach. "Als ältestes Kind habe ich früh gelernt, Verantwortung zu tragen. Ich habe meine Eltern zu Elternabenden, Elternsprechtagen oder zu Ärzten begleitet. So habe ich schnell das System begriffen", sagt er.

Aufeinander zugehen
Für die Zukunft wünscht er sich, dass Migranten und Deutsche die Scheu noch mehr verlieren und aufeinander zugehen. Außerdem sei es die Aufgabe des Staates, die Bildungschancen für alle, aber vor allem für Jugendliche mit Migrationshintergrund zu verbessern. "Da müssen Betroffene und der Staat zusammenarbeiten." Aber an diesem Punkt sei man wieder bei der Scheu. Er fordert, dass die Politik den ersten Schritt macht. Niemand habe damals gedacht, dass die Gastarbeiter bis zur 4. Generation bleiben, sagt er. Sein Wunsch ist auch, dass alle Menschen in Deutschland bessere Verdienstmöglichkeiten erhalten: "Die Kluft zwischen arm und reich darf nicht weiter auseinanderklaffen."
Haberle ilgili daha fazlası:

BAKMADAN GEÇME!