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Für die Untersuchung wurden in der Zeit vom 9. November bis 3. Dezember 896 Menschen mit deutschen und 1001 mit ausländischen Wurzeln befragt. Große Übereinstimmung herrscht demnach bei der Kinderbetreuung. 44 Prozent aller Befragten favorisieren Kindertagesstätten oder Ganztagsschulen. 23 Prozent lassen die Kinder hauptsächlich durch andere Familienmitglieder und 19 Prozent durch den Partner betreuen. Dies gelte auch für Familien aus der Türkei oder dem Nahen Osten. Bei der Frage nach der richtigen Kinderbetreuung liege der Unterschied zwischen Männern und Frauen, nicht zwischen Migranten und Nichtmigranten, sagte die Expertin der Stiftung, Barbara von Würzen. Während jede zweite Frau ihre Kinder in einen Kindergarten geben würde, wäre nur jeder dritte Mann dazu bereit. Diese sehen die Betreuung als Aufgabe ihrer Partnerin an.
Sieben von zehn Befragten lehnen das Bild einer Mutter ab, die dauerhaft zu Hause ist und die Kinder betreut. Entgegen gängigen Klischees erteilen auch Bürger aus muslimisch geprägten Ländern diesem Mutterbild eine klare Absage (70 Prozent). Der Frage, ob Mütter ihre beruflichen Ziele zurückstellen sollen, um mehr Zeit für Familie und Kinder zu haben, stimmt die Hälfte aller Befragten zu ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Die Arbeit im Haushalt ist unabhängig von der Herkunft der Befragten nicht nur Frauensache. Zwar meint fast die Hälfte, dass Haushalt, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen «überwiegend» oder «fast ausschließlich» in den Händen der Frau liege. Immerhin ein Drittel sagt jedoch, dass die Hausarbeit zu gleichen Teilen von beiden Partnern verrichtet wird.
Der Umfrage zufolge ist die Karriereorientierung von Berufstätigen mit Migrationshintergrund stärker ausgeprägt als bei den deutschstämmigen Befragten. Besonders junge Migranten sind demnach stark leistungs- und erfolgsorientiert (75 Prozent gegenüber 67 bei den Nichtmigranten).