Berufs-EM: Deutsche Azubis im harten Leistungstest

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Berufs-EM: Deutsche Azubis im harten Leistungstest
Oluşturulma Tarihi: Aralık 13, 2010 12:07

Eine große Verantwortung lastete dieser Tage auf 16 Auszubildende und Nachwuchskräfte aus Deutschland. Bei der 2. Europameisterschaft der Berufe ging es in Portugal nicht nur um Medaillen, sondern auch darum, das Ansehen von "Made in Germany" international hochzuhalten.

Haberin Devamı

Tore schießt er nicht, aber Nils Michalik durfte sich dieser Tage ein bisschen wie ein Fußballstar fühlen. Bei der 2. Berufs-Europameisterschaft "Euroskills 2010" in Lissabon wurde der junge Maschinentechniker von zehntausenden Zuschauern laut und frenetisch angefeuert. "Die Atmosphäre war toll", sagte der 20-Jährige aus dem kleinen Ort Saaleck in Thüringen. Eine spanische Friseurin kam unterdessen aus dem Staunen nicht heraus: "Das war hier wie im Fußballstadion bei Real Madrid." "Gewinnen werde ich hier wohl nicht, andere waren, meine ich, besser", sagt Nils Michalik - dennoch fühle er sich ein bisschen als Sieger, denn "der Austausch mit Berufskollegen anderer Länder ist eine unglaubliche persönliche Bereicherung".

500 Azubis aus 31 Nationen
In der portugiesischen Hauptstadt am Tejo-Fluss traten 500 Auszubildende und junge Berufstätige aus 31 Nationen in 52 Berufswettbewerben gegeneinander an. Euroskills ist ein Ableger der seit Berufs-WM "WorldSkills", die bereits seit 1950 ausgetragen wird. Die nächste, die 42. WM, findet 2013 in Leipzig statt, nur knapp 50 Kilometer von Nils Michaliks Heimatort entfernt.
Zusammen mit Köchin Katrin Vetter, der einzigen Frau im Team, Fliesenleger Georg Weißmüller, CNC-Fräser Alexander Mücke und zwölf weiteren jungen Männern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren vertrat Michalik die deutsche Auswahl, die in insgesamt 13 Einzel- und Team-Wettbewerben um Medaillen kämpfte. Jeden Tag wurde unter Zeitdruck und den kritischen Augen der Experten und Schiedsrichter fünf Stunden lang gekocht, getippt, programmiert, gebohrt und gemalt.

Ein Sieg ist karrierefördernd
"Zeit, uns die Stadt anzusehen, hatten wir noch nicht, vielleicht können wir am Sonntag vor der Siegerehrung etwas unternehmen, aber das nehmen wir schon sehr ernst", sagte Michalik. Zu Recht. "Eine gute Platzierung bei so einem Wettbewerb ist äußerst karrierefördernd", sagt Herbert Mattes. Der 48-Jährige aus dem schwäbischen Tuttlingen trainierte Jung-Fräser Mücke, der sich sehr gut aus der Affäre zog und laut Mattes "ganz vorne landen wird". Die Erwartungen und auch der Druck beim deutschen Team waren riesig. Bei den ersten Euroskills 2008 in Rotterdam hatte es für das deutsche Team einen Medaillenregen gegeben. Es gab vier Mal Gold, fünf Silber- und eine Bronze-Medaille. Dennoch schnitten Länder wie Sieger Niederlande, Schweden, Großbritannien und Österreich besser ab - unter anderem auch, weil sie mehr Teilnehmer ins Rennen schickten.

"Made in Germany" unter Beweis stellen
Auch diesmal waren etwa bei den Friseuren, Schneidern oder Floristen keine Deutschen am Start. Dennoch will die Auswahl aufs Podium und unter den ersten drei Nationen landen. Mattes meint: "Das wäre schon ein tolles Ergebnis." Schon vor der EM meinte Elfi Klumpp, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von WorldSkills Germany e.V.: "Unser Team ist bestens eingestellt und motiviert", man wolle an das "tolle Ergebnis" von 2008 anknüpfen.
Am Tejo-Fluss ging es jedoch um mehr als um Auszeichnungen oder individuelle Karrieren. Die deutsche Wirtschaft kämpfte hier auch ein Stückchen um ihre Zukunft. Die Experten, Trainer und Vertreter verschiedener Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung versichern unisono: "Solche Leistungsvergleiche sind sehr wichtig, um den Nachwuchs zu locken". Für Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig geht es darum, den hohen Standard bei Technologie und Ausbildung "Made in Germany" unter Beweis zu stellen.

Zeigen, wie gut das duale System ist
Die Medaillengewinner sollen, wie Jogi Löws Mannschaft im Fußball, positive Nachahmungseffekte auslösen. "Wer sich bei einer EuroSkills gegen seine Mitbewerber durchsetzt, verfügt über eine hohes Maß an beruflicher Kompetenz und Motivation, starke Nerven und Selbstdisziplin. Sie sind Vorbilder für ihre Altersgenossen - und davon brauchen wir in Industrie und Handwerk noch eine ganze Menge", sagt Elfi Klump. Mattes, Ausbildungsleiter bei einem Metall-Unternehmen im schwäbischen Tuttlingen (Chiron-Werke GmbH & Co. KG), kennt die Herausforderungen: "Wir sagen immer, unser duales System ist das beste der Welt. Hier müssen wir das unter Beweis stellen."

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