"Ausbildung in Sicht" startet

Für das Projekt werden bis zu 20 Jugendliche aufgenommen, erklärt Liane Scholze, Geschäftsführerin der Bibera GmbH in Berlin. Die Bibera ist ein Bildungs- und Beschäftigungträger. Das Projekt wird vom Europäichen Sozialfond ESF und vom Land Berlin gefördert. Die Teilnahme ist kostenlos. "Jeder der motiviert ist für sich und seine Zukunft etwas zu tun, ist eingeladen sich bei uns zu melden", sagt Scholz.
Wer arbeitslos ist kann sich anmelden. Es ist keine Voraussetzung, dass man bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend gemeldet ist. Hartz IV-Empfänger erhalten weiterhin Geld von der Agentur. Außerdem müssen die Teilnehmer einen abgeschlossenen Schulabschluss haben, aber keine Berufsausbildung. Anmeldungen werden bis Mitte Oktober unter der Telefonnummer 030/42018139 angenommen. Das Projekt dauert insgesamt sechs Monate.

Die Voraussetzungen für die Teilnahme auf einen Blick:
Es richtet sich an Jugendliche,
die unter 25 Jahre,
arbeitslos,
ohne Ausbildungsabschluss sind
und Migrationshintergrund haben

Intensive Betreuung
"Im Mittelpunkt steht die zielgerichtete Praktikumsplatzsuche. Bestenfalls mündet das in eine Ausbildung. Wer aber feststellt, dass der Traumberuf doch nicht das richtige ist, der kann auch wechseln", erklärt Scholz. Auch sei eine Arbeitsaufnahme ohne Ausbildung möglich. Aber eine Berufsausbildung sei immer besser, betont die Geschäftsführerin.
Entsprechend Ihrer Kenntnisse, Fähigkeiten und Interessen können die Jugendlichen in folgenden Bereichen ihr Praktikum absolvieren:
Bauhaupt- und Baunebengewerbe
handwerklich-technischer Bereich
Hotel/Gastronomie
sozialer Bereich
Pflegebereich

Defizite ausgleichen
Bei dem Projekt erhalten die Teilnehmer in den sechs Monaten insgesamt 416 Stunden Qualifizierung, das heißt sie werden fit gemacht in Mathe und Deutsch und erhalten ein Bewerbungstrainig. Dort lernen sie, wie sie Bewerbung und Lebenslauf schreiben und werden auf Vorstellungsgespräche vorbereitet. Auch Unterstützung bei Fremdsprachen wie Englisch sei möglich, denn gerade in der Gastronomie-Branche brauche man Englisch-Kenntnisse. "Wir wollen mit dem Training Defizite ausgleichen", so Scholz. Außerdem gebe es Gespräche mit den Sozialpädagogen, um nah an den Jugendlichen zu sein. "Uns ist die individuelle Betreuung wichtig." Deshalb gibt es vor der Anmeldung auch ein intensives Gespräch. "Dann werden Interessen erfasst und schulische Stärken und Schwächen festgestellt", erklärt Scholz.
Das Angebot richtet sich an alle Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter 25 aus Berlin. Die Praktikumsplätze werden in ganz Berlin vermittelt. Die Bibera GmbH selbst sitzt in Friedrichshain.