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Im Juli schlug die Wirtschaftskrise voll auf den Arbeitsmarkt durch und ließ die Zahl der Arbeitslosen auf 18 Millionen Menschen steigen - einen neuen Höchstwert. Das entspricht einer Quote von 11,3 Prozent, teilte das Europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Seit mehr als einem Jahr steigt die Arbeitslosigkeit kontinuierlich. Wenn die Menschen weniger Geld in der Tasche haben, kaufen sie weniger ein, was die Konjunktur bremst.
Im Juli waren 88 000 Menschen mehr als im Juni arbeitslos gemeldet und gut zwei Millionen mehr als vor einem Jahr. Die Quote blieb stabil gegenüber dem Vormonat, allerdings revidierten die Statistiker den Juni-Wert leicht nach oben. Vor allem in den Euro-Krisenländern Spanien und Griechenland wächst die Arbeitslosigkeit weiter rasant. In Spanien ist inzwischen jeder vierte ohne Arbeit, in Griechenland 23,1 Prozent (nach Zahlen vom Mai). Beide Länder meldeten auch die höchsten Anstiege. Das krisengeschüttelte Italien liegt mit einer Quote von 10,7 Prozent im Mittelfeld.
Deutschland kann sich gegen den negativen Trend stemmen, die Lage am Arbeitsmarkt ist weitestgehend entspannt. In Deutschland waren 5,5 Prozent ohne Job. Geringere Quoten meldeten nur Österreich (4,5 Prozent) und die Niederlande (5,3 Prozent). Auch in der EU als Ganzes kletterten die Arbeitslosenzahlen. Knapp 25,3 Millionen Menschen hatten keine Arbeit - ein Plus von 43 000. Das entspricht einer Quote von 10,4 Prozent ebenso wie im Vormonat.
Besonders betroffen sind in Europa junge Leute. Fast jeder Vierte (22,6 Prozent) unter 25 Jahren ist in den Euro-Ländern inzwischen ohne Job. Das waren knapp 3,4 Millionen Jugendliche. An der Spitze steht Spanien, wo mehr als jeder zweite (52,9 Prozent) junge Mensch keine Stelle hat.
Deutschland verzeichnet mit 8,0 Prozent den niedrigsten Stand. Da die EU-Statistiker die Arbeitslosenquote nach anderen Kriterien berechnen als die deutsche Bundesagentur für Arbeit (BA), weichen die Angaben der EU von den nationalen Werten ab.