Altonaer Museum soll schließen

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Altonaer Museum soll schließen
Oluşturulma Tarihi: Ekim 20, 2010 10:04

In Hamburg herrscht derzeit ein Kulturquartett, dass das zu knappe Budget in den Kassen der Stadt an einer in der „schönsten Perle“ der Stadt Hamburg, die Kinder und Jugendlichen, aber auch Erwachsene spüren lässt.

Haberin Devamı

Im Hamburger Bezirk Altona soll sich nach dem Bismarckbad, abgelöst durch Burger King, auch das Altonaer Museum verabschieden. Grund dafür sind die Brandschutzmaßnahmen, doch dem Museum fehlt es an Mitteln, die Frist zur Schließung ist der 31. Dezember 2010. In ferner Zukunft, wird eine Botschaft in Altona wie folgt verkünden “Kultur ade“ . Der Bezirk avanciert mittlerweile zu einer Einkaufsmeile. Dabei heißt es, dass jede Stadt ihren Glanzpunkt in Geschichte pflegen sollte und dies mit Hilfe zahlreicher wissensbegierigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Museen sind bedeutsame Orte wo Sammlungen, Kunst und historische Werke aufbewahrt werden, ein großes Stück Kultur, wo hinter geschützten Glaswänden Bilder zum Leben erweckt werden. Auch die Hamburger Kunsthalle wurde bis zum Herbst teils geschlossen, wegen Brandschutzmaßnahmen und Geldmangel. Die Elbphilharmonie hingegen, mit ihrer autoritären Macht des Geldes, glänzt immer mehr in Hamburg; Millionen an Euro wurden zur Unterstützung von der Freien Hansestadt angespart, während die Kleinen, aber doch wertvollen Einrichtungen, sich mit kleinstem Budget beweisen müssen. Scheinbar wird Altes und Historisches gegen pompösen exquisiten Augenschmaus ausgetauscht.

Hamburger Bürger wehren sich
„Gebt mir ein Museum und ich werde es füllen“, verkündete einst einmal der berühmte Maler Picasso. Wie passt das mit einem Bildungsauftrag der Museen zusammen, wenn diese ihre Türen schließen müssen? Doch die Bürger Hamburgs stellen einen Fuß in den noch offenen Türspalt. Ein Ort, der dazu dient einen Austausch zwischen Kunst und Kulturgeschichte des nördlichen Gebietes innerhalb Deutschlands, als auch zu den maritimen Nachbarn zu ermöglichen, soll einfach die Pforten schließen. Die Öffentlichkeit ist verärgert, und zurecht!. „Erst das Bismarckbad, nun auch das Altonaer Museum wird dem Rotstift zum Opfer fallen. Gerade meine Generation hat dort viel über die Kultur und Geschichte Altonaers vermittelt bekommen“, empfindet der Student Nihat Zeybek „Wo sonst sollen die Kinder nun etwas über die dänische Vergangenheit erfahren. Es ist allgemein schade, dass man die Nutzen einer Kultureinrichtung nur in Geldeinheiten bewerten und gegebenfalls schließen kann.“, fügt er zudem hinzu. Auch Hüseyin Kayaturan, Vorstandsmitglied der alevitischen Gemeinde in Hamburg, kann es kaum fassen „Meine beiden Kinder haben mit Freude das Museum besucht und es ist wichtig, dass Kinder aufgeklärt sind, was die Geschichte des Nordens betrifft. Museen für Kinder- und Jugendliche sind wichtig, um einen kulturellen Austausch zu ermöglichen - gerade bei unseren türkischen Mitbürgern. Das bei solchen Einrichtungen gespart wird, halte ich für absurd.“, sagt das Vorstandsmitglied.

Falsche Investionen
Kultur ist ein Sammelbegriff fürs freie Denken, für Kunst und Leidenschaft. Wo doch gerade die Stadt Berlin die Mauer durchgebrochen hat und es nun als selbstverständlich sieht, dass Museen Kindern und Jugendlichen freien Eintritt gewähren. Das sollte Schule in ganz Deutschland machen! Im Altonaer Museum läuft jährlich die Kinderolympiade mit einer außergewöhnlichen Reise in die Welt der Sinne. Naturwissenschaften und Kulturgeschichte unter einem Dach. Auch die lebendige Buchkultur ist im Museum vertreten, denn das Lesen beginnt erst mit dem Lesen der Bilder, heißt es im Museum. Hamburger Bürger wehren sich gegen den Verlust, wie auch Metin Kaya „Während Milliarden Euro in einen sinnlosen Krieg in Afghanistan gesteckt, Milliarden an Steuergeldern in Banken investiert werden, die selbst die Krise mitverursacht haben, trotz großzügiger Staatshilfen noch immer die Vorstände der Banken Millionenbeträge an Gehältern bekommen, sinnlos hunderte Millionen Euro in Prestigeobjekte wie die Elbphilharmonie investiert werden, fallen kulturelle und soziale Objekte genau diesem Staat zum Opfer. Man wundert sich anschließend, dass die Jugend heute keinen Sinn für Kultur entwickeln kann. Wäre das Altonaer Museum eine Bank, so würde diese Stadt Millionen in die Erhaltung investieren. Aber Krankenhäuser, kulturelle und soziale Einrichtungen, wie Sportstätten und Schulen? Diese werden lediglich als Last empfunden. Purer Kapitalismus eben.“

Unterstützung aus ganz Deutschland
Man bekommt es zu spüren, in Hamburg-Altona ist die Empörung groß. Auch Unterstützung von außerhalb erhält das historische Museum. Die Humbold-Universität zu Berlin „Mit Erstauen und und Erschrecken haben wir die Nachricht erhalten, dass der Hamburger Senat die Schließung des Altonaer Museum plant“, heißt es von Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba. ICOM Deutschland fordert den Erhalt des Museums in Hamburg und auch weitere Universitäten und Künstler sind der gleichen Meinung. Man wartet gespannt wie sich der Hamburger Senat verhalten wird, nach all den Erhöhungen im sozialem Bereich, wie die Ankurbelung der Kindergarten- und Hortpreise in Hamburg, hoffen die Bürger, dass ihnen wenigstens ein Stück von Altonas Kultur bleibt.

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