Abschlussarbeit: Bloß nicht verzetteln

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Abschlussarbeit: Bloß nicht verzetteln
Oluşturulma Tarihi: Aralık 15, 2010 10:03

Das Studium ist geschafft, das letzte Seminar besucht, und die Prüfungen liegen hinter einem. Doch jetzt steht die Abschlussarbeit an. Für Studenten ist sie oft ein unbekanntes Wesen, das Angst macht und viele Fragen aufwirft: Wie finde ich ein Thema? Wo finde ich Literatur? Wie fange ich überhaupt an zu schreiben? Für all das gilt: Erstmal Ruhe bewahren.

Haberin Devamı

Bei der Suche nach einem passenden Thema führen viele Wege zum Ziel. "Der einfachste ist, wenn der Lehrstuhl eine Liste mit Themen hat", erklärt die Buchautorin Daniela Weber aus Berlin, die Coachings für Absolventen anbietet. Dann kann man schauen, welche Fragestellung oder welcher Professor einem liegt.

Betreuer spielt eine wichtige Rolle
Das Thema sollte auch den persönlichen Interessen entsprechen oder berufliche Relevanz haben - schließlich müssten Studenten sich damit länger beschäftigen, erläutert Weber. Wer sich mit der Abschlussarbeit bewerben will, sollte etwas Innovatives behandeln: "Es ist eine Visitenkarte, um sich vorzustellen."
Müssen Studenten selbst ein Thema finden, empfehle es sich, einer Frage aus einer Hausarbeit weiter nachzugehen, rät Gabriela Ruhmann vom Schreibzentrum der Universität Bochum. Oder sie nehmen sich eine Frage aus einem der vergangenen Seminare vor. "Der Vorteil: Man kennt sich im Umfeld der Frage schon aus." Der Betreuer spielt eine wichtige Rolle. Absolventencoach Weber rät zu Vorgesprächen mit mehreren Professoren: "So bekomme ich ein Gefühl, zu wem ich einen Draht habe."

Sich einen Überblick verschaffen
Der nächste Schritt ist das Exposé und eine grobe Gliederung. "Man muss sich klarmachen, was eigentlich der Job ist", sagt Weber. Bei der Suche nach Literatur gilt es laut Ruhmann, sich einzuschränken: "Die Gefahr, sich einen unbezwingbaren Berg an Literatur einzuhandeln, ist sehr groß." Sie rät dazu, Experten nach Tipps zu fragen oder sich die Literaturangaben von Artikeln in Fachzeitschriften anzuschauen.
Haben Studenten die nötigen Bücher und Aufsätze, legen sie besser nicht sofort mit dem Schreiben los. "Es gibt viele, die fangen an zu schreiben, die haben aber das Thema noch gar nicht im Griff", warnt Weber. Sie rät dazu, sich erstmal die Theorie zu erarbeiten, bis Studenten sie wirklich verstanden haben. Danach muss der Umfang der Arbeit und der einzelnen Abschnitte geplant werden.

Arbeitszeit und Freizeit planen
Damit das Konzept fürs Schreiben der Arbeit aufgeht, ist ein guter Zeitplan Pflicht. Er muss Weber zufolge ganz konkrete Vorgaben enthalten - etwa so: "Meine Aufgabe für heute ist, zu einem Kapitel drei Seiten zu schreiben." Studenten sollten aber nicht nur die Arbeitszeit festlegen, sondern auch die Freizeit, rät der Coach Kay-Uwe Solisch aus Schkeuditz (Sachsen). Der Zeitplan wird am besten mit Freunden oder Eltern abgesprochen - "als eine Art externes Controlling". So schaut jemand dem Studenten auf die Finger. Zwischendurch sollten sich Studenten auch mal eine Auszeit gönnen und das in den Freizeitplan aufnehmen, rät der Psychologe Solisch. "Es kostet Überwindung, sich an die Arbeit zu machen und den Plan einzuhalten. Dann sollte man sich auch belohnen, wenn man es geschafft hat." Dafür eigneten sich ein Spaziergang, ein leckeres Essen mit Freunden oder die Lieblings-Sendung im Fernsehen anzusehen. "Das ist wichtig, um die Akkus wieder aufzuladen."

Korrekturlesen nicht vergessen
Beim Schreiben muss die Gliederung eingehalten werden. "Sonst geht der rote Faden verloren", mahnt Weber. Ruhmann zufolge ist es durchaus nützlich, als Erstes eine vorläufige Einleitung zu schreiben. "Die muss aber ganz zum Schluss noch einmal gründlich überarbeitet werden." Manchmal könne es hilfreich sein, die Rohfassung des Textes von hinten nach vorne zu schreiben - also erst zu formulieren, was man herausgefunden hat oder herauszufinden hofft. Danach lässt sich dann beschreiben, wie man dahin gekommen ist.
Am Ende steht das Korrekturlesen. Dazu gehört auch die Formatierung, etwa die Kontrolle der Seitenumbrüche. Vor der Abgabe sollten auch andere ein Auge auf die Arbeit werfen. "Denn man selber steht im Wald und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht", erläutert Weber. Nicht nur für die korrekte Rechtschreibung, Kommasetzung und Formatierung sei das wichtig. Es sei auch ein Test, ob die Sätze überhaupt verständlich sind.

INFO 1: Formalitäten vorher abklären
Je nach Abschluss gelten für die Arbeit oft unterschiedliche formale Vorgaben. Über sie informieren sich Studenten am besten vorher beim Prüfer oder im Prüfungsbüro. Laut der Absolventenberaterin Daniela Weber aus Berlin haben Diplom-Arbeiten meist einen Umfang von 80 bis 100 Seiten, im Magister können es mehr sein. Bachelor-Arbeiten seien meist zwischen 60 und 80 Seiten lang und eher praxisorientiert. Im Master soll sich der Schreiber stärker wissenschaftlich profilieren und daher in der Theorie mehr in die Tiefe gehen.

INFO 2: Ablenkungen vermeiden
Um Ablenkungen zu vermeiden, machen Examenskandidaten sich am besten eine Liste mit Dingen, die sie womöglich vom Schreiben abhalten. Das rät der Psychologe Kay-Uwe Solisch aus Schkeuditz. "Wir neigen in einer solchen Zeit dazu, uns mit allem möglichen abzulenken - sogar mit Fensterputzen." Wichtig ist dann, solche Ausflüchte rechtzeitig zu erkennen und zu unterbinden.

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